Welt der Musik
Montag, 23. März 2020, 20:00 bis
22:00 Uhr
In diesem Jahr begeht die Musikwelt den 75. Todestag des ungarischen Komponisten Béla Bartók. 1881 geboren, studierte er ab seinem 18. Lebensjahr an der Franz- Liszt -Akademie in Budapest. Zunächst schien der junge Bartók ab 1903 eine Laufbahn als Klaviervirtuose einzuschlagen. Diesen Plan ließ er ab 1905 wieder fallen, da er beim Rubinstein-Wettbewerb in Paris keinen Preis zuerkannt bekam.
Als Komponist, der ursprünglich stark von der Musik von Franz Liszt und Richard Strauss beeinflusst war, widmete er sich fortan intensiv der Entwicklung einer eigenen unverwechselbaren Tonsprache. Und er begann, die Volksmusik Ungarns, der Slowakei, Rumäniens und anderer Länder zu erforschen, was auf die Stilistik seiner Kompositionen großen Einfluss hatte.
"Erweiterte Form der Tonalität"
Die großen Umbrüche in den Tonsprachen seiner Kollegen - unter anderem der Zwölftonmusik und des Neoklassizismus - verfolgte er mit großer Aufmerksamkeit, betonte aber stets, dass seine Musik immer auf der Grundlage einer "erweiterten Form der Tonalität" beruhe.
Durch einige Konzertreisen im Jahr 1922 begründete Bartók seinen internationalen Ruf als Komponist. 1931 wurde er aus Anlass seines 50. Geburtstags mit dem Stern der Französischen Ehrenlegion und dem ungarischen Corvin-Kranz ausgezeichnet.
Emigration in die USA
Aufgrund der politischen Situation in Europa, dem drohenden Faschismus und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte er mit seiner Familie 1940 in die USA, wo sich sein Gesundheitszustand - es wurde Leukämie diagnostiziert - drastisch verschlechterte. Von materiellen Sorgen geplagt, starb Bartók im September 1945 in New York. Eine Reihe von schon geplanten Kompositionen konnte nicht mehr verwirklicht werden, weshalb er zu seinem Arzt sagte: "Es tut mir nur leid, dass ich mit vollem Gepäck scheiden muss."
Eine Sendung von Thomas Böttger
