NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 26. November 2020, 20:00 bis
22:00 Uhr
Exklusiv für die NDR Kultur Hörerinnen und Hörer: Mahlers "Das Lied von der Erde" in der Bearbeitung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn wird live im Radio gesendet.
"Die Neunte ist eine Grenze." Bei dieser Einschätzung dachte Arnold Schönberg an all die Komponisten, die neun fertige oder unfertige Sinfonien hinterließen: Beethoven, Schubert, Bruckner und Dvořák.
Die eine Neunte geschrieben haben, standen dem Jenseits zu nahe. Vielleicht wären die Rätsel dieser Welt gelöst, wenn einer von denen, die sie wissen, die Zehnte schriebe. Und das soll wohl nicht so sein. Arnold Schönberg
Vielleicht bewies Gustav Mahler einen gewissen Aberglauben, als er ausgerechnet beim neunten seiner zehn sinfonischen Werke auf eine Nummerierung verzichtete. Und anfangs sogar auf einen Titel: „Ich weiß es selbst nicht zu sagen, wie das Ganze benamst werden könnte“, schrieb er dem Dirigenten Bruno Walter. „Mir war eine schöne Zeit beschieden und ich glaube, daß es wohl das Persönlichste ist, was ich bis jetzt gemacht habe.“ Und die Kritik gab ihm recht.
Altchinesische Gedichte zwischen Sinfonie und Liedzyklus
Mit seinem "Lied von der Erde" - so wurde der sinfonische Liederzyklus schließlich benannt - hatte Mahler im Grunde doch schon seine 9. Sinfonie geschaffen. Ihren sechs Sätzen liegen altchinesische Gedichte zugrunde, die um das Leben selbst, seine Schönheit und Vergänglichkeit kreisen. Tragischerweise war nicht nur die Arbeit an dem Werk von etlichen Schicksalsschlägen überschattet, auch die Uraufführung fand erst nach Mahlers Tod statt.
Kammerversion von Schönberg und Riehn
Die NDR Radiophilharmonie führt das Werk in einer Kammerversion von Arnold Schönberg auf: für zwei Gesangssolisten - die Mezzosopranistin Eva Vogel und der Tenor Thomas Mohr - je fünf Streicher und Bläser, Tasteninstrumente und Schlagzeug.
