NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 21. Januar 2021, 20:00 bis
22:00 Uhr
Das Meer mit all seiner Kraft, Vielfalt und Wandlungsfähigkeit wird in einer russischen Volkserzählung für den Sänger Sadko zur Herausforderung und zum exotischen Abenteuer zugleich. Nikolaj Rimskij-Korsakow hat Sadkos Erlebnisse wirkungsvoll in ein kompaktes "Musikalisches Bild" gesetzt (später entstand daraus noch eine dreistündige Oper), und man spürt, wie der Komponist hier in seinem Element ist - als junger Mann bereiste er, der Familientradition folgend, im Marinedienst mehrere Jahre lang die Weltmeere.
Ein Werk von eigenwilligem Charakter
Jean Sibelius strebte als junger Mann eine Karriere als Geiger an. Die ließ sich zwar nicht realisieren, doch für sein Instrument schrieb Sibelius zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein einziges Solokonzert, in spätromantischem Stil geformt und ganz bewusst dem klassischen Konzerttypus folgend. Dennoch ist dieses Violinkonzert besonders durch die feinherben lyrischen Melodiebögen und bizarren Klangfarben ein Werk von eigenwilligem Charakter.
Sergej Rachmaninow und seine vielen Talente
"Ich habe nie feststellen können, wozu ich in Wahrheit berufen bin: zum Komponisten, zum Pianisten oder zum Dirigenten", sagte Sergej Rachmaninow einmal über sich selbst. Die Zeit von 1906 bis 1908 verbrachte er in Dresden, eine ruhige Lebensphase, in der er das Komponieren ganz in den Vordergrund stellte. Damals begann er auch die Arbeit an seiner zweiten Sinfonie, fast zeitgleich mit der Entstehung von Sibelius’ Violinkonzert, doch die Sinfonie steht noch deutlich stärker in der spätromantischen Tradition. Zwischen den einzelnen Sätzen hat Rachmaninow zahlreiche thematische Bezüge geschaffen und so das Werk als zyklisches Ganzes gestaltet.
Anstelle der ausgefallenen Liveübertragung aus dem Großen Sendesaal in Hannover senden wir eine Aufzeichnung aus dem Jahr 2010. Viktoria Mullova sprang damals kurzfristig für die erkrankte Geigerin Janine Jansen sein.
