Opernkonzert
Samstag, 04. April 2020, 20:00 bis
23:00 Uhr
Fast 100 Jahre lang blieb die Oper "La Ville Morte" von Nadia Boulanger in der Schublade. 1909 beendet, wurde sie 2006 erstmals in Auszügen aufgeführt. Die Göteborger Oper hat sie jetzt vollständig präsentiert.
Sie war eine Vorreiterin für Frauen in der Musikwelt: Nadia Boulanger, Musikpädagogin, Komponistin und Dirigentin. Die Liste ihrer Schüler umfasst zahlreiche namhafte Komponisten wie Igor Strawinsky, Benjamin Britten, Francis Poulenc und Aaron Copland.
Ein Credo von ihr war das Bekenntnis zur künstlerischen Freiheit. In einem eindrücklichen Dokument einer Unterrichtsstunde für Komponisten sagt sie: "Ich bevorzuge es, wenn ihr Fehler macht. Aber bleibt natürlich und frei, statt anders erscheinen zu wollen, als ihr seid."
Musik erinnert an Debussy und Ravel
1909 beendete sie ihre einzige Oper "La Ville Morte" nach einem Text von Gabriele d’Annunzio, ein Werk in Kooperation mit dem Komponisten Raoul Pugno. Die Oper ist im Symbolismus verankert und erinnert in ihrer reichen Farbigkeit des Orchesters streckenweise an Debussy und Ravel.
Die konzertante Aufführung an der Göteborger Oper ist die erste vollständige Aufführung des Werks. Und hier tritt eine Dirigentin in die Fußstapfen von Nadia Boulanger: die schwedisch-finnische Dirigentin Anna-Maria Helsing, Erste Gastdirigentin des BBC Concert Orchestra.
