Starke Stücke
Dienstag, 26. Mai 2020, 13:00 bis
14:00 Uhr
Das Konzertleben liegt brach, und noch ist unklar, wann es weitergehen kann. Musikerinnen und Musiker der NDR Radiophilharmonie und des NDR Elbphilharmonie Orchesters teilen ihre Leidenschaft für die Musik jetzt auf neue Weise mit dem Publikum: In den "Starken Stücken" auf NDR Kultur führen sie im Gespräch mit Friederike Westerhaus in musikalische Meisterwerke ein. Dabei betrachten sie diese Meilensteine gerade auch aus dem Blickwinkel ihres eigenen Instruments.
Anaëlle Tourret und Friedrich Smetanas "Mein Vaterland"
Anaëlle Tourret ist seit 2018 Solo-Harfenistin im NDR Elbphilharmonie Orchester. Für ihre neue Stelle im hohen Norden hat sie ihrer Heimat Frankreich den Rücken gekehrt. "Ich wusste, es passiert viel für die Orchester in Deutschland, das hat mich sofort interessiert", erzählt sie. Die deutsche Sprache hat sie erst hier gelernt. "Das war sportlich und nicht so leicht. Aber es hat sofort ganz viel Spaß gemacht. Ich habe mich in Hamburg sofort wohl gefühlt."
Smetanas Liebeserklärung an seine tschechische Heimat
Für die "Starken Stücke" hat Anaëlle Tourret ein Werk ausgewählt, das auch sehr viel mit Heimatgefühlen zu tun hat - wenn auch nicht mit Frankreich. Geschrieben hat es Friedrich Smetana. "Mein Vaterland", eine Liebeserklärung in sechs sinfonischen Dichtungen an seine tschechische Heimat. "Es gibt viele patriotische Elemente in der Musik von Smetana. Und als Französin im Ausland fühle ich mich auch voller verschiedener Einflüsse", erzählt Anaëlle Tourret.
"Vysehrad" und "Die Moldau" zeigen die Vielfalt der Harfe
"Für uns Harfenisten ist das ein ganz besonderes Stück. Es zeigt die Vielfalt der Harfe. Die Harfe hat im Orchester nicht nur eine Begleitrolle, sondern auch eine wichtige solistische Rolle." Die erste sinfonische Dichtung, "Vysehrad", beginnt mit einem großen Harfen-Solo. Berühmter ist die zweite der Dichtungen, "Die Moldau". Auch dort zaubert die Harfe eine ganz besondere Atmosphäre.
