Das Sonntagskonzert
Sonntag, 16. Oktober 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
Haydns energische Sinfonie Nr. 44 - seine einzige in e-Moll - ist spürbar im Geiste des "Sturm und Drang" komponiert. Da passt der populäre Beiname "Trauer-Sinfonie" eigentlich gar nicht - und er stammt auch nicht von Haydn selbst. Der Komponist soll lediglich geäußert haben, dass er sich den Adagio-Satz als Musikstück zu seiner eigenen Beerdigung wünsche. Zum Glück lebte Haydn nach der Entstehung dieser Sinfonie noch 37 Jahre lang und brachte eine Vielzahl weiterer bahnbrechender Werke hervor.
Bachs berühmte Brandenburgische Konzerte
Häufig werden Werke bekannter Komponisten durch griffige Beinamen noch einmal berühmter. Doch der Titel von Bachs "Brandenburgischen" Konzerten verweist lediglich auf den Widmungsträger, den Markgrafen Christian von Brandenburg-Schwedt.
In dessen Bibliothek verschwand die Originalpartitur, und die Konzerte wurden erst 130 Jahre später wiederentdeckt und 1851 erstmalig gedruckt. Komponiert hatte Bach die sechs sehr unterschiedlichen "Konzerte für mehrere Instrumente", wie er sie nüchtern nannte, in Weimar und Köthen. Dabei dachte er anbestimmte Musiker als Solisten. Das Konzert Nr. 2 kombiniert vier hohe Instrumente als Solisten: Trompete, Oboe, Flöte und Violine. Eine Aufnahme davon wurde 1977 als Kulturgut der Menschheit mit der Voyager-Sonde ins All geschossen.
Die Wassermusik - ein Händel-Highlight
Ähnliche Popularität wie die Brandenburgischen Konzerte genießt auch Händels "Wassermusik". Hier zumindest liegt die Bezeichnung nahe, denn die drei Orchestersuiten waren für eine Freiluftaufführung auf der Themse bestimmt. Der frischgebackene englische König George I., vormals Kurfürst von Hannover, verwöhnte damit sich und seine illustren Gäste. Für Georg Friedrich Händel selbst war es schlicht eine Gelegenheitskomposition, und der ungeheure Erfolg des Werkes bis heute hätte ihn sicher überrascht.