Chormusik
Mittwoch, 03. März 2021, 21:19 bis
22:00 Uhr

Der französische Dirigent zeigt mit dieser Aufnahme die Verbindung von Leib und Seele in Bachs Musik. Denn der Mensch will fühlen. Bach wusste das. Raphaël Pichon und seine 13 Musikerinnen und 15 Musiker feiern das in einer Art Chorrausch, der in seiner Perfektion und Textverständlichkeit beeindruckt und, mehr noch, mitreißt.
Schwerelos klingende Stimmen
Bachs Motetten sind etwas Besonderes, eine eigene Werkgruppe, die nicht für die reguläre Kirchenliturgie bestimmt war, sondern für private Anlässe. Der Chor wird entsprechend nur von einem schmal besetzten instrumentalen Generalbass getragen. Bach hat sich weder rhythmisch noch harmonisch zurückgehalten: wenn schon schmale Instrumentalbegleitung, dann sollten wenigstens die Chorsätze raffiniert und ausgefeilt sein, mit allem was die damalige Satztechnik zu bieten hatte. Und das war eine ganze Menge!
Pichon und sein Ensemble Pygmalion bringen das wunderbar zum Klingen, gestalten die Motetten expressiv, aber nicht oberflächlich. 28 Stimmen, die schwerelos klingen können, von einer berührenden Schlichtheit und Innigkeit. Aber Vorsicht: Diese Aufnahme kann zu unkontrolliertem Freudentaumel führen.
Eine Sendung von Petra Rieß.
