NDR Kultur à la carte
Montag, 25. Januar 2021, 13:00 bis
14:00 Uhr
Von wilden Zeiten in Amerika zu sprechen, ist wohl kaum übertrieben: Der Sturm aufs Kapitol wird in Erinnerung bleiben, Joe Bidens Amtseinführung am 20. Januar setzt so manchem Schrecken ein Ende. Doch von ganz anderen wilden Zeiten schreibt Franzobel in seinem aktuellen Roman "Die Eroberung Amerikas". Er spielt im Jahr 1538: Der spanische Eroberer Ferdinand Desoto beginnt eine verlustreiche Expedition nach Florida und durch den Südosten Amerikas. Es ist der Beginn der Globalisierung und Desoto ein erster Prototyp des egoistischen weißen Mannes, der sich nimmt, was er will.
"Die Eroberung Amerikas": Ein Anwalt klagt auf Rückgabe der USA an Ureinwohner
500 Jahre später klagt ein New Yorker Anwalt im Namen aller indigenen Stämme: Die gesamte USA soll an die Ureinwohner zurückgegeben werden. Mit viel Einfallsreichtum spielt der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller in seinem neuen Roman ein Szenario durch, das an den Machtstrukturen der heutigen Gesellschaft rüttelt. In NDR Kultur à la carte erzählt Franzobel von der Entstehung dieses Werkes.
Das Gespräch führte Martina Kothe.
