32 x Beethoven mit Igor Levit
Donnerstag, 03. September 2020, 13:00 bis
14:00 Uhr
Musikalisch dreht sich in diesem Jahr bekanntlich (fast) alles um Beethoven, der vor 250 Jahren geboren wurde. Der Pianist Igor Levit hat bereits im Herbst eine neue Gesamteinspielung aller Klaviersonaten von Beethoven vorgelegt und erklärt uns in seinem aktuellen, 32-teiligen Podcast die Besonderheiten jeder Sonate.
"Sturmsonate" als "Prototyp für kompositorische Revolution"
Einen "Prototyp für kompositorische Revolution" nennt Igor Levit den atmosphärischen Beginn von Op. 31 Nr. 2, der so genannten "Sturmsonate": Ein Largoteil, der sich über mehrere Takte erstreckt und der kompositorisch und harmonisch so offen gehalten ist, dass eigentlich alles folgen könnte. Igor Levit zeigt Beispiele aus verschiedenen Epochen und Stilen, ganz klassisch oder romantisch wie in einem Stück von Schumann, dass es aber eben auch atonal weitergehen könnte mit rauschhaften Klängen, gespielt auf den Saiten im Flügelinneren, und wie brutal dann der Satz tatsächlich beginnt mit dem Einsatz des ersten Themas.
Beethoven wiederholt, bis es fast beklemmend wird
Anhand der schnellen Sätze der "Sturmsonate" zeigt uns Levit auch wieder auf, wie häufig Beethoven insistiert, wie er Motive mehrfach wiederholt, bis es fast beklemmend wird - für den Spieler wie für den Hörer. Nicht umsonst empfindet Levit diese Sonate als eines der Werke, die ihn emotional am meisten fordern und erschöpfen. "Das macht was mit mir, wenn ich das spiele", sagt Igor Levit. "Es tut weh und schmerzt."
Immer donnerstags und sonntags auf NDR Kultur
Die 17. Folge von Igor Levits Podcast "32 x Beethoven" hören Sie am Donnerstag, 3. September, ab 13 Uhr sowie am Sonntag, 6. September, ab 17 Uhr auf NDR Kultur. Und jederzeit in unserer ARD Audiothek.
