Fernando Aramburus "Reise mit Clara durch Deutschland"
"Clara" ist eineSommerlektüre, die ganz nebenbei auch den Solar Plexus, das Sonnengeflecht, durch Lachen trainiert, findet Joachim Dicks.
Man weiß ja schon gar nicht mehr, ob man die Ferienzeit zum Reisen nutzen soll. Ökologischer Fußabdruck und so. Und Corona ist doch auch so eine Art Reisekrankheit, oder? Anyway: wenn alle Sommerzeichen auf die Hängematte im Schrebergarten verweisen, dann ist es schön, in jedem Fall ein Buchticket lösen zu können.
Lesen ist doch immer eine Reise im Kopf. Und der Titel, den ich empfehlen möchte, empfiehlt sich quasi von selbst: "Reise mit Clara durch Deutschland" von Fernando Aramburu. Der spanische Schriftsteller lebt nun schon seit fast 40 Jahren in Hannover, wurde aber erst so richtig entdeckt durch seinen Welt-Erfolg "Patria" vor sechs Jahren.
Feuerwerk an humoristischen Beobachtungen
Sein viel älterer "Clara"-Roman liegt nun auch auf Deutsch vor und ist ein Feuerwerk an humoristischen Beobachtungen über deutsche Mentalitäten, über Liebeskomplikationen, über die Freude an Hunden, die Goethe heißen und eine Schule der Selbstironie. Was sind schon Rom, Madrid, Paris, New York verglichen mit Oldenburg, Hannover, Göttingen und Rügen.