Wilhelm-Raabe-Preis für Autorin Christine Wunnicke
Die Münchener Schriftstellerin Christine Wunnicke ist am Sonnabend mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet worden.
Wunnicke bekam die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren in diesem Jahr erschienenen Roman "Die Dame mit der bemalten Hand". Das teilte die Stadt Braunschweig mit, die den Preis jährlich zusammen mit dem Deutschlandfunk vergibt. Das Buch handelt von der fiktiven Begegnung eines deutschen Forschungsreisenden mit einem orientalischen Astronomen. Wunnicke habe über Jahrzehnte hinweg ein eigenständiges Werk geschaffen, "in dem sich die Gattungen mischen", begründete die Jury ihre Wahl. "Gelehrte Groteske. Historischer Miniaturroman. Wissenschaftssatire." Auch das Buch "Die Dame mit der bemalten Hand" handele von dem tragikomisch scheiternden Versuch, die Welt zu vermessen.
Preisverleihung wegen Corona-Pandemie nicht im Staatstheater
Wunnicke studierte in Berlin und Glasgow Linguistik, Altgermanistik und Psychologie. Seit 1991 arbeitet sie als freie Autorin für den Hörfunk. Sie veröffentlichte Radiofeatures und Hörspiele. Neben einer Biografie über den Kastraten-Sänger Filippo Balatri erschienen von ihr mehrere Romane und eine Novelle. Von 2015 bis 2020 wurden drei ihrer Werke für die Longlist des Deutschen Buchpreises berücksichtigt. Der Preis wurde diesmal wegen der Corona-Pandemie nicht wie sonst im Braunschweiger Staatstheater verliehen, sondern im Rahmen einer Sendung des Deutschlandsfunks.
Marion Poschmann und Christian Kracht unter den Preisträgern
Der Wilhelm Raabe-Literaturpreis gehört zu den bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Der Preis erinnert an den gesellschaftskritischen Schriftsteller Wilhelm Raabe, der in Braunschweig starb. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Sibylle Lewitscharoff, Christian Kracht, Marion Poschmann, Thomas Hettche und Clemens J. Setz.
