Kunden halten Hamburger Buchläden die Treue
Seit einer guten Woche dürfen sie Buchläden in Hamburg wieder geöffnet haben. Viele haben auch in der Zeit der Schließung Kontakt zu ihren Kunden gehalten und Bestellungen telefonisch oder online entgegengenommen, die Bücher dann ausgeliefert oder "kontaktarm" an der Ladentür übergeben. Nun dürfen Kunden wieder persönlich in die Buchläden kommen, wenn auch mit vielen Sicherheitsauflagen. Trotzdem: Die Stimmung ist gut bei Verkäufern und Käufern.

Auch wenn man es durch den Mundschutz, den sie trägt, nicht sieht: Carola Nikschick vom Büchereck Niendorf in Niendorf-Nord kommt aus dem Grinsen fast nicht mehr raus. Seit einer Woche darf sie ihre Kunden wieder persönlich bedienen, und das findet sie "richtig schön." Geradezu ins Schwärmen kommt Carola Nikschick auch, wenn sie darüber berichtet, wie die Kunden dem Buchladen auch über die letzten Wochen die Treue gehalten haben.
"Corona-Alltag" spielt sich ein
Inzwischen hat sich im wieder geöffneten Buchladen der Corona-Alltag eingespielt. Zum Glück hat das Büchereck Niendorf zwei Türen, nun also einen Eingang und einen Ausgang, außerdem Spuckschutz, und die Tische wurden auseinandergerückt.
Gerade sind zwei Kunden im Laden. Carsten Höfer, der im Stadtteil wohnt, hat hier in den vergangenen Wochen auch Bücher bestellt. Nun genießt er es, mal wieder in den Bücherregalen stöbern zu können. Er findet es "ungleich interessanter, ein Buch in die Hand zu nehmen", als nur online anzuschauen. Gerade schaut er sich ein Fantasy-Buch an und überlegt, ob das etwas für ihn sein könnte.
Seine Frau Katja ist schon fündig geworden - bei den Kinderbüchern. "Wir Kinder aus dem Möwenweg" zeigt sie und erklärt: "Für mein Lesekind. Ich bin Lesepatin."
Keine Problemliteratur in Corona-Zeiten
Auch in der Buchhandlung Am Sand in Harburg hat sich der neue Corona-Alltag mittlerweile eingespielt. Die Kunden hätten sich gut daran gewöhnt. Alle würden einen Mundschutz tragen.
Die gefragtesten Bücher in Corona-Zeiten: "Handarbeiten, Kochen und angenehme Literatur. Nicht unbedingt Probleme", sagt Buchhändlerin Kathrin Gesterding, die seit 14 Jahren in der Buchhandlung arbeitet. Auch sie und ihre Kollegen bekommen viele herzliche Rückmeldungen. "Schön, dass Ihr wieder da seid", hören sie jetzt oft im Laden und am Telefon.
Herzliche Begrüßungen zur Wiedereröffnung
Streicheleinheiten bekommen auch Jörg Johannsen und seine Mitarbeiter in Bergedorf und Lohbrügge. In der Sachsentor Buchhandlung und in der Buchhandlung Alte Holstenstraße ist die erste Woche seit der Wiedereröffnung gut gelaufen. Richtig gut hätten sie zu tun gehabt. "Es scheint auch einen Nachholbedarf gegeben zu haben", stellt Johannsen fest.
Auch Jörg Johannsen freut sich riesig über die Unterstützung seiner Kunden und darüber, dass die sich so gut an die Regeln halten. In den vergangenen Wochen hat der Buchhändler schon manchmal schlecht geschlafen. Jetzt blickt er wieder optimistischer in die Zukunft: "Den Kunden möchte ich ganz doll Danke sagen , das war großartig und hat uns Mut gemacht, diese schwierige Zeit durchzustehen."
Eine Woche, in denen die Läden wieder geöffnet sein dürfen. Carola Nikschick vom Büchereck Niendorf und alle anderen hoffen, dass es genauso gut weitergeht. Ihr größter Wunsch ist es, "dass sich alle an die Regeln halten, damit wir das alle gut überstehen."
