Juli Zeh ist eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen in Deutschland. Sie ist Juristin und Autorin und glänzt häufig auch in öffentlichen Debatten durch ihren messerscharfen Verstand. Ihr neuer Roman "Neujahr" spielt beim Deutschen Buchpreis überraschenderweise keine Rolle. In ihrer etwas konstruierten, aber sehr fesselnden Geschichte wird ein ein überforderter Familienvater im Urlaub auf Lanzarote von einer traumatischen Kindheitserinnerung heimgesucht.
Der US-amerikanische Geologe William E. Glassley hat lange Zeit auf Grönland verbracht - einem der letzten kaum erforschten Gebiete der Erde. Sein Sachbuch "Eine wildere Zeit - Aufzeichnungen eines Geologen vom Rande des Grönland-Eises" schildert auf 224 Seiten seine Faszination beim Erforschen und Entdecken der unberührten Landschaften mit Riesenkristallen, Luftspiegelungen, turmhohen Eiswänden und gefährlichen Meeresströmungen.
Die Italienerin Donatella Di Pietrantonio hat mit ihrem dritten, poetisch-zarten Roman "Arminuta" den internationalen Durchbruch geschafft. Darin erlebt eine 13-Jährige, wie ihre Welt zusammenbricht. Ohne genaue Begründung wird sie, die wohl behütet bei einer Adoptivfamilie aufgewachsen ist, zu ihrer leiblichen, aber ihr unbekannten Familie zurückgeschickt. Im Dorf erlebt sie große Armut. So muss sie sich das Zimmer mit vier Geschwistern teilen. Und doch eröffnet sich ihr eine neue, wunderbare Welt.
Der preisgekrönte Schrifsteller Friedrich Ani ist besonders bekannt für seine Kriminalromane um den Vermisstenfahnder Tabor Süden. In einem neuen Fall "Der Narr und seine Maschine" will Tabor Süden sich für immer von München verabschieden. Doch die Chefin trägt ihm einen letzten Fall auf - um einen Vermissten, der einst Krimis schrieb und mit seiner Mutter in einem Hotel lebte, bis diese verstarb. Danach ist er spurlos verschwunden. Süden geht auf die Suche.
Eine schwarze Pistole, die auf dem viel genutzten Holzboden liegt. Sonst ist nichts weiter in der leeren Wohnung, die von der Polizei untersucht wird in Gerd Zahners Krimi "Goster". Zuvor ist vermutlich ein Mann aus dem Fenster eben dieser Wohnung in ein Beet gefallen und gestorben. Als Kommissar Goster die Wohnung stürmen will, wird aus dieser geschossen. Ein Kollege stirbt, er selbst erleidet einen Herzinfarkt und leidet unter Amnesie. Trotzdem bleibt er hartnäckig am Fall dran.
Die aus Mumbai stammende Physikerin und Bauingenieurin Roma Agrawal hat alles Mögliche entworfen: Brücken, Türme und den Wolkenkratzer "The Shard" in London. Mit "Die geheime Welt der Bauwerke" liefert sie ein populäres Sachbuch über die Kunst und die Geheimnisse der Statik. Es sei "ein Liebesbrief an die Genialität der Ingenieure", urteilt die britische Zeitung "The Times". Agrawal erzählt auch von der Bedeutung der Baumaterialien, wie etwa der Ziegelsteine.
Direkt nach der Schulzeit hat Michael Krüger angefangen, in Verlagen und Buchhandlungen zu arbeiten. 1968 ging er als Lektor zum Hanser Verlag und hat nebenher stets geschrieben. Der Ich-Erzähler in seinem Roman "Vorübergehende" ist ein älterer Herr, der lange erfolgreich als Motivationstrainer gearbeitet hat - der sich selbst damit aber kaum noch ertragen kann. Durch kuriose Umstände wird er eine Art Adoptiv-Vater für ein mysteriöses Flüchtlingskind, das sein Leben umkrempelt.
Die preisgekrönte Schriftstellerin Zsuzsa Bánk ("Der Schwimmer", "Die hellen Tage") ist bekennende Weihnachtsliebhaberin und hat mit "Schwarzwaldsepp" bereits eine Weihnachtsgeschichte für Kinder vorgelegt. Nun folgt eine für Erwachsene: "Weihnachtshaus". Es geht um die Freundschaft von zwei Frauen, die gemeinsam ein Café betreiben und ein Wochenendhaus im Odenwald besitzen; um ihre Familien und ihre Sehnsüchte.
Der Autor Levi Henriksen arbeitet als Journalist und Musiker und gilt in seiner Heimat als der "Bob Dylan Norwegens". Der Held seines Romans heißt Jim und kann die Musik nicht mehr ertragen, die er als Tontechniker produziert hat. Nach seinem Fortgang aus Oslo erlebt er in seinem Heimatdorf bei einer Beerdigung etwas, das ihn nicht mehr loslässt: Drei ältere Geschwister um die 80 Jahre berühren ihn zutiefst mit ihrem Gesang. Seine Versuche, diese zu kontaktieren, laufen jedoch ins Leere.
Der Roman "Mrs. Calibans Geheimnis" der US-Autorin Rachel Ingalls erschien zwar bereits 1982 - erfreut sich aber aktuell neuer Beliebtheit. Werner Löcher-Lawrence hat den 144 Seiten umfassenden Band aus dem Englischen übersetzt, der von der einsamen Mrs. Caliban handelt. Ihr langweiliges Leben nimmt eine überraschende Wendung mit der Ankunft eines neuen Wesens: Es ist Larry - riesengroß, gut gebaut, aber grün und froschgesichtig.
Literaturprofessor Horand Roth im Roman "Land sehen" der Autorin Husch Josten ist ratlos: Wie passt es zusammen, dass sein Patenonkel und Lebemann Georg spurlos verschwunden war - und dann als katholischer Priester wieder auftaucht? Auch noch eines umstrittenen Ordens? Erst auf dem Land beginnt Roth zu ahnen, wie diese Wesenswandlung mit einem Geheimnis in der Familiengeschichte zusammenhängt.
Celeste Ngs zweiter Roman "Kleine Feuer überall" spielt im Jahr 1997 in einem Vorort von Cleveland, Ohio. Hier ist auch die Autorin aufgewachsen. Das Buch beginnt mit dem Ende der Geschichte: Mia und Pearl Warren ziehen weiter, und Izzy Richardson zündet das Haus ihrer Familie an. Wie es dazu kam, erfährt der Leser auf den sehr spannenden 370 Seiten.
"Der Brenner" hat den Österreicher Wolf Haas bekannt gemacht. Im autobiografisch geprägten Roman "Junger Mann" schaut er auf einen Sommer in den 70ern im Leben eines Zwölfjährigen zurück - schwarz-humorig und anrührend. Der Ich-Erzähler, der verdächtig viel Ähnlichkeit mit Haas hat und sogar dessen Nachnamen trägt, jobbt in den Internatsferien als Tankwart. Dort lernt er die Frau seines Lebens kennen: Elsa. Nun setzt er alles daran, sie zu erobern.
In ihrem Roman "Fräulein Nettes kurzer Sommer" schreibt Karen Duve gewohnt trocken-lakonisch über die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Die 23-Jährige geht allen mit ihrer vorlauten und störrischen Art auf den Geist, mischt sie sich doch ungefragt in Männergespräche um Kunst und Politik ein. Unerhört findet das die Verwandschaft, unmöglich Wilhelm Grimm. Nicht so der Göttinger Dichter Heinrich Straube: Er findet an ihr Gefallen.
Der riesige Alligator mit weit aufgerissenem Maul und herumfliegenden Patronenhülsen verheißt nichts Gutes auf diesem Cover: Tatsächlich geht es in Jennifer Clements Roman "Gun Love" um die Liebe zur Waffe im Bundesstaat Florida. Die 14-jährige Heldin Pearl erlebt diese als allgegenwärtig. Kinder spielen mit Pistolen, auf Alligatoren wird geschossen. Doch Pearls Mutter achtet darauf, dass zumindest im Ford Mercury, in dem die beiden seit Pearls Geburt leben, eine harmonische Welt herrscht.
Mit "Gott der Barbaren" legt der Sinologe, Philosoph und Autor Stephan Thome einen historischen Roman vor, der in China spielt. Er lässt einen Deutschen, der 1848 emigrieren muss, als Missionar in Nanking eintreffen. Dort will eine Rebellengruppe einen christlichen Gottesstaat errichten. Eine Spiegelung der Gegenwart mit umgekehrten Vorzeichen. Der 719 Seiten dicke Roman steht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Die in Lüneburg lebende freie Journalistin und Dokumentarfilmerin Ulla Lachauer widmet ihr Buch "Von Bienen und Menschen" einem besonderen Menschenschlag: den Imkern. Sie ist durch Europa gereist und ist dort immer wieder Imkern begegnet: von Gotland über Lüneburg und den Schwarzwald bis nach Kaliningrad. 14 spannende Porträts umfasst das Sachbuch, das gleichzeitig von Kriegen, Konflikten und Tourismus in Europa erzählt.
In Karl-Heinz-Otts Roman "Und jeden Morgen das Meer" krempelt die Chefin eines Hotels am Bodensee ihr Leben um. Ihr Mann, ein Sternekoch, ist gerade gestorben und sie braucht nach 30 Jahren im selben Job einen Neuanfang. So macht sie sich auf ins verregnete Wales zu einem gewissen Mister Pettibone. Zwar ist die Pension in Wales nicht sonderlich komfortabel und das Essen nicht der Rede wert - doch das Meer macht alles wett.
Zahllosen Seeleuten haben sie schon das Leben gerettet und mit ihren Signalen vor Untiefen und Felsen gewarnt: die Leuchttürme. Der schön gestaltete Band "Wächter der See. Die Geschichte der Leuchttürme" von R. G. Grant beschreibt viele der schönsten Exemplare von Sylt bis zu den Falklandinseln mit technischen Details, architektonischen Fakten, historischen Bauplänen und natürlich vom Leben der Leuchtfeuerwärter.
Der Hamburger Experte für Lyrik und Kultur Christian Maintz versammelt in seiner Anthologie "Vom Knödel wollen wir singen" kulinarische Gedichte von Literaten. Die Texte stammen von Autorinnen und Autoren wie Heinrich Heine, Katja Lange-Müller, Bertolt Brecht, Wilhelm Busch und Hans Magnus Enzensberger genauso wie Robert Gernhardt und Jan Wagner. Ein garantiert den Appetit eröffnendes Buch.
Siegfried Lenz zählt zu den meistgelesenen deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Er starb 2014 im Alter von 88 Jahren. Sein berühmtestes Buch ist der vor genau 50 Jahren erschienene Roman "Deutschstunde", der in Hamburg spielt. Er erzählt die Geschichte eines Jungen, seines Vaters und eines Malers im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges. Er sei auch ein "Kammerspiel der Nazizeit", sagt der Verleger und Lenz-Experte Günter Berg über das Buch. Hoffmann und Campe gibt nun eine Jubiläumsausgabe heraus.
Am 28. September 2018 jährte sich der Todestag des begnadeten Schriftstellers Eduard von Keyserling zum 100. Mal. Aus diesem Anlass widmet ihm der Verlag Manesse den Jubiläumsband "Landpartie", der erstmals sämtliche Erzählungen Keyserlings vereint.
Mit seinem Erstlingsroman "Er ist wieder da" - einer Satire auf Adolf Hitler - hatte Timur Vermes 2012 einen Riesenerfolg. Sein zweites Buch "Die Hungrigen und die Satten" ist deutlich politischer. Es nimmt ein drängendes Thema der Zeit auf: Flüchtlinge. Die Geschichte: Ein leibhaftiger Engel begleitet Flüchtlinge nach Europa - und das Fernsehen ist immer live dabei. Vermes verspinnt aktuelle Nachrichten zu einer böse-realistischen Satire.