Zukunft des Tanztheater International nach 2023 unklar
Die künstlerische Leiterin des Tanztheater International Christiane Winter wird das Festival noch bis 2023 leiten. Ausrichtung und Finanzierung sind danach aber bislang offen.
Vorweg sagt die künstlerische Leiterin des Festivals Christiane Winter: "Alle Beteiligten bemühen sich um Lösungen." Die Beteiligten, das sind die Stadt Hannover als größte Förderin von Tanztheater International, das Land, die Stiftung Niedersachsen und der Festival-Verein.
Aber wie bemühen sich die Beteiligten um Lösungen? Letzte Woche haben sich die drei verbliebenen Sponsoren erst einmal zu einem virtuellen Gespräch getroffen. Hannovers Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf meinte danach: "Es gilt die Nachfolge (von Christiane Winter, Anm. d. Red.) zu sichern und zu klären, und es gilt die Finanzierung zu klären. Wir haben mehrere Ideen, wie wir das machen werden. Ganz konkret kann ich es noch nicht sagen." Und sie fügt weiter an: "Mit diesem großen personellen Wechsel wird natürlich auch verbunden sein, dass man sich insgesamt die Ausrichtung des Festivals noch einmal anschaut und das werden wir jetzt tun."
Leitung des Festivals nach 2023 völlig offen
Man stehe mit Christiane Winter im regen Austausch, so Beckedorf. Wer allerdings die Federführung bei den anstehenden Entscheidungen hat, scheint unklar. "Mir hat man vor zwei Wochen angeboten, das Festival noch bis 2023 weiter planen und durchführen zu können," sagt Winter, die nicht bei der Stadt angestellt ist, sondern für den Festival-Verein arbeitet. "Was die Stadt Hannover danach plant, vermag ich im Moment nicht genau zu sagen."
Wer die Leitung übernehmen soll und kann, ist noch völlig offen. Die Stadt erhofft sich von Christiane Winter Vorschläge. Einen Plan, wer sie nach 35 Jahren beerben könnte, hat aber auch Winter nicht. Fest steht: Es ist fast schon ein Ding der Unmöglichkeit, eine Person zu finden, die ähnlich gute Kontakte hat wie die 65-Jährige. Das ist der Stadt durchaus bewusst, so Beckedorf: "Wir wissen auch, dass das Budget, mit dem Frau Winter arbeitet - für das, was sie dort tut und das, was dort an hochkarätigem Angebot stattfindet -, sehr gering ist."
Ziel für die Zukunft ist klar: Geld und eine Nachfolge sicherstellen
Die Aufgabe wird also sein: Mehr Geld und eine Nachfolge sicherzustellen, um ein Festival zu erhalten, dessen Kosten in Zukunft ganz gewiss steigen werden. Ansonsten scheint eine Neuausrichtung des Festivals unausweichlich. Denn eines sei klar, so Beckedorf: "Auf gar keinen Fall dürfen die Qualität und das Niveau der Veranstaltung in irgendeiner Form leiden."
