Sprachen lernen für den Urlaub: Wie verständige ich mich im Ausland?
Es ist Urlaubszeit, das heißt für viele: Koffer packen und verreisen. Aber wie bereitet man sich sprachlich auf einen Urlaub vor? Autor Ben Bernschneider und Sprachlehrerin Stephanie Fechtner haben Tipps.
Ganz egal, wohin es geht, es ist doch immer wieder spannend, eine neue Kultur oder vielleicht sogar eine neue Sprache zu lernen. Aber ist es überhaupt möglich, mal eben so eine Sprache zu lernen? Was sollte man in einem fremden Land können, um sich zurechtzufinden?
Schon ein einzelner Satz kann helfen
"Eu não falo português; Je suis desolé, je ne parle pas francais; Mi dispiace molto, ma non parlo italiano." Na? Was verstanden? Das ist Portugiesisch, Französisch und Italienisch, immer mit dem Satz: "Es tut mir leid, ich spreche Ihre Sprache nicht." Ben Bernschneider ist Autor und Fotograf aus Hamburg. Er und seine Frau Rieke bereiten sich immer genau mit diesem Satz auf ihren Urlaub vor, erzählt er in einem Instagram-Video:
"Kein Mensch hat etwas gegen Touristen, die die Sprache nicht sprechen, denn es gibt eine Sprache, die wir alle gemein haben - und das ist Respekt", sagt Bernschneider. Dann berichtet er von einer Erfahrung, die er im Urlaub gemacht hat: "Ich bin in Portugal in einer Bäckerei, ein deutsches Pärchen kommt rein, zeigt auf die Auslage und sagt 'Ein Salamibrötchen bitte!'. Die Verkäuferin fragt 'Como?'. Was macht der Typ? Er wiederholt den gleichen Satz in Laut. So benimmt man sich nicht. Deshalb lernen Rieke und ich in jeder Sprache immer den Satz: 'Es tut mir leid, ich spreche ihre Sprache nicht', und dann mache ich weiter im Englischen."
Schnelle Helfer: Übersetzungsapps
Vorbereiten kann man sich außer mit verschiedenen Übersetzungsapps auch mit dem Google Translator. Der wandelt nicht nur einen deutschen Satz in die jeweils andere Sprache um, sondern spricht ihn auch vor. Zum Beispiel: "Wo geht es zum Flughafen" auf Polnisch: "Gdzie udać się na lotnisko".
Stephanie Fechtner ist Sprachlehrerin an der Volkshochschule Neumünster und unterrichtet Isländisch. Ihr Tipp für Reisen nach Island: "Die Isländer freuen sich immer, wenn man schon ein paar einzelne Wörter kann. Das ist auch gar nicht so kompliziert, wie man denkt, denn auch Island ist zumindest ein kleines bisschen international angehaucht. Als Begrüßung kann man zum Beispiel sagen: 'Hi'. Als Verabschiedung kann man sagen: 'Bye'. Wer es ein bisschen komplizierter will, der kann auch 'Góður dagur' als Begrüßung sagen - alles andere wird dann kompliziert. Dann richtet es sich danach, ob man eine Person anspricht, ist es ein Mann oder eine Frau. Zur Verabschiedung gibt es aber noch das schöne Wort 'Bless'."
Lernen per App versus Volkshochschulkurs
Wer spontan Isländisch lernen möchte, der sollte in Volkshochschulen nach Kursen fragen, rät Stephanie Fechtner. Aber es gebe auch viele Internetseiten, mit deren Hilfe man kurze Phrasen und erste Sätze selbst lernen kann: "Grade Isländisch ist eine sehr komplexe und sehr Grammatik-lastige Sprache. Mal eben schnell werden keine großen Konversationen rauskommen können, aber ein paar Höflichkeitsfloskeln und ein paar nette Formulierungen, das bekommt man auch auf die Schnelle noch hin."
Auch die App Babbel bietet viele verschiedene Sprachen an: Lernen per App. In der ersten Lektion gibt es zum Beispiel Multiple-choice-Aufgaben. Auf Italienisch wird ein Wort gesagt, und man kann aus fünf Wörtern die Lösung wählen. Ein gutes und einfaches Hilfsmittel - man sollte nur dranbleiben.
