Neustrelitz: Freiluft-Oper "Carmen" lockt viel Publikum
Rund 11.000 Besucher haben sich die Oper auf dem Schlossberg in Neustrelitz angesehen - fast so viele wie vor Corona-Zeiten. Am Samstagabend findet die letzte Vorstellung der Inszenierung statt.
Mit der Freiluft-Oper "Carmen" hat das Theater in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) an das Besucherniveau der Vor-Corona-Zeit anschließen können. Nach Angaben der Theater und Orchester GmbH konnten bei den diesjährigen Vorstellungen rund 11.000 Gäste auf dem Schlossberg begrüßt werden - ähnlich so viele wie 2019. Im vergangenen Jahr kamen wegen Platzbeschränkungen nur knapp 8.000 Zuschauer. Heute Abend steht die letzte Vorstellung der hochgelobten Inszenierung der Georges-Bizet-Oper an.
Freude über großes Interesse an Oper
Der kaufmännische Leiter Malte Bähr zeigt sich zufrieden: "Das große Interesse ist umso erfreulicher, weil die Leute nach der Corona-Zeit ja noch viel mit privaten Nachhol-Feiern wie Hochzeiten und Geburtstagen beschäftigt sind", sagt er. Regie bei der Neustrelitzer Aufführung führte der Franzose Marc Adam. Beteiligt waren fast 40 Sänger, Schauspieler und Tänzer.
Premiere musste wegen Regen abgebrochen werden
"Carmen" war am 1. Juli mit einem Novum gestartet. Die Premiere war wegen Regens in der Mitte des letzten Aktes abgebrochen worden. Doch Intendant Sven Müller nahm es gelassen: Es sei die erste Vorstellung gewesen, bei der Carmen am Leben blieb. In der Oper verführt die feurige Spanierin Carmen einen Soldaten, den sie später aber wieder verlassen will. Der Soldat geht für sie ins Gefängnis und nimmt noch andere Dinge auf sich. Als Carmen ihn verlassen will, tötet er sie - aber erst im letzten Bild des letzten Aktes.
Wegen Corona: Rollen mehrfach besetzt
Wegen einer Reihe von Corona-Fällen mussten mehrere Rollen mehrfach besetzt werden, darunter auch die Hauptrolle der Carmen. Doch alle drei Sängerinnen begeisterten die Zuschauer. Die Neustrelitzer blicken bereits auf mehr als 20 Jahre Freiluft-Theater-Tradition zurück. Die GmbH ist mit rund 200 Beschäftigten eines von vier großen Theatern im Nordosten.