Ich bin Asya Fateyeva und ich spiele klassisches Saxophon.
Gestern hätte ich ein Konzert geben müssen, aber das wurde schon wieder abgesagt, verschoben und so weiter.
Ich übe neues Repertoire und ich genieße das Leben mit meinem vier Monate alten Baby.
Dass unser Kulturleben nicht ganz so aussehen wird, wie es vorher war. Wie wird das überhaupt aussehen? Ich hoffe, dass wir überhaupt gehört werden, dass wir nicht vergessen werden. Man spricht beim Lockdown über die Gastronomie und so weiter. Und die Kultur ist auch zufällig da. Das sollte nicht sein.
Dass die Leute sich voneinander abwenden, dass sie voreinander Angst entwickeln. Das macht mir Angst.
Sich zu treffen, sich auszutauschen, ein Energieaustausch, das ist mir im Konzert auch immer wichtig. Das geht gerade nicht durch das Virus. Aber hoffentlich wird das wieder gehen.
Ich hoffe, dass viele durch diese Pandemie etwas für sich entdecken. Und lernen, was wichtig ist und was doch unwichtig ist, und dann andere Prioritäten zu setzen. Es wäre schön, wenn unser Leben weiter ein bisschen entschleunigt wäre.