Ich bin Toini Ruhnke, ich bin Schauspielerin und Sprecherin. Und ich bin festangestellt am Thalia Theater in Hamburg.
Ich hatte geplant, den Repertoire-Betrieb weiterzuspielen. Wir hatten auch ein paar Gastspiele geplant. Ich bin zum Beispiel bei einem Stück dabei, das heißt "Der Boxer", da wären wir nach Warschau gefahren und auch nach München. Und auch bei einem anderen Stück: "Hereroland" - einer Koproduktion mit namibischen Künstlerinnen und Künstlern ist das dann ausgefallen, dass wir das auch noch in Namibia gespielt haben.
Weil mir ein bisschen die Struktur gefehlt hatte, hab ich dann einen Sprachkurs in deutscher Gebärdensprache gemacht. Und ich habe weiter gesprochen, für Hörbücher zum Beispiel. Und ich konnte für "Maß für Maß" proben, und das konnten wir dann auch im Oktober spielen - genauso wie "Der Geizige". Die hatten wir Corona-konform geprobt. Wir durften nicht zu nah beieinanderstehen. Bei der Aufführung gibt es nur einfache Umzüge, weil die Ankleiderinnen und Ankleider uns ja nicht zu nahekommen durften. Wir mussten uns selbst schminken. Und schreien durften wir auch nicht, oder nur auf den Boden oder nach hinten.
Mir bereitet aktuell Sorge der Sturm auf das Kapitol - mal sehen, wie es da weitergeht. Und der Klimawandel.
Hoffnung gibt mir das Publikum. Das Publikum war jetzt nach diesen Dürremonaten der Kulturlosigkeit sehr glücklich, die sind oft aufgestanden und haben "Danke" gerufen. Das gibt mir Hoffnung, dass das Publikum nicht ausbleiben wird, wenn wir wieder öffnen dürfen, und dass das Interesse an Kultur einfach nie stirbt.