Werden und Vergehen in der herbstlichen Natur
Wenn im Herbst die Blätter fallen und die Tage grauer erscheinen, wird die Vergänglichkeit des Lebens bewusst. Auch die Bibel erzählt von Werden und Vergehen.
Mögen Sie auch die Natur in diesen Tagen? Sie scheint in ihren vielfältigen Farben noch einmal alles geben zu wollen. Sie zaubert unendlich schöne Bilder und Landschaften. Dazu der Wind, der in Hamburg auch ganz schnell mal ein kleiner Sturm sein kann. Es ist Herbst. Und die Natur führt uns vor Augen, dass alles Leben endlich, begrenzt ist.
Jesus spricht über seinen Tod
Auch die Bibel erzählt von diesem Werden und Vergehen. Und sie tut das oft in Bildern. Im Johannes-Evangelium lese ich, wie Jesus über seinen Tod spricht. Jesus sagt: Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten. Das Bild der Wohnung. Einen Ort haben, wo man hingehört. Geborgen sein. Wahrgenommen werden.
Leben auf der Straße oft einsam und ungewiss
Als Seelsorger für obdachlose Menschen erlebe ich, dass in Hamburg derzeit gut 2.000 Menschen auf der Straße leben. Obdachlose sind an vielen Stellen in der Stadt zu finden: unter Brücken, in Parks oder an belebten Plätzen wie dem Hauptbahnhof oder der Reeperbahn. Sie haben nicht viel bei sich und sind irgendwie immer unterwegs.
In vielen Gesprächen erlebe ich die Einsamkeit und die Ungewissheit, wie es weitergehen soll. Und andererseits die Freude, gesehen und wahrgenommen zu werden. Der Zuspruch, dass Gott jeden einzelnen Menschen liebt, macht Mut. Und das Bild der Wohnung, der Geborgenheit bei Gott, schenkt Hoffnung. Gerade in einer Zeit, in der es für viele Menschen nicht einfach ist.
Hoffnung und Freude schenken - mit einem Gespräch, mit einem Telefonat oder vielleicht mit einem Brief. Ich glaube, viele warten in diesen Tagen darauf.
