Was bin ich wert? Wer hat mehr Freunde?
Klassensprecherinnen und Klassensprecher sind gewählte Vertreter einer Schulklasse. So sollten die Anliegen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler thematisieren und gut argumentieren können.
Waren Sie früher auch mal Klassensprecher? Bei mir zu Hause ist das Thema gerade wieder Gesprächsthema. Unser Ältester ist stolz darauf, in der 6. Klasse wieder gewählt worden zu sein.
Unsere Tochter ist frisch eingeschult und hört gespannt zu: Was ein Klassensprecher so macht, wie wichtig es ist, mitzuentscheiden und sich für andere einzusetzen. Aber ich merke, dass dahinter auch noch ein anderes Thema steckt. Wer in dieses Amt gewählt wird, kann sich sicher sein: Die anderen mögen mich. Ich bin ihnen etwas wert. Sonst, so die Vermutung, gewinnt man keine Wahl.
Frage nach dem Wert ist ein sehr subjektives Messen
Was bin ich wert? Diese Frage taucht häufig bei uns Menschen auf. Wer ist unter den Kollegen beliebter? Wer hat mehr Freunde? Den eigenen Wert an der Reaktion anderer festzumachen, birgt die Gefahr, sich ordentlich zu verschätzen. Es ist ein sehr subjektives Messen. Wenn ich selbst müde und etwas traurig bin, sehe ich die Reaktion anderer auf mich kritischer. Bin ich zufrieden und glücklich, reicht mir eine kleine Geste meines Gegenübers, um zu wissen: Ich bin ihm oder ihr viel wert.
"Für Gott ist jeder gleich viel wert"
Im Christentum glauben wir, dass für Gott Jeder gleich viel wert ist. Egal, was er oder sie leistet. Welche Stärken oder Schwächen vorhanden sind. Ich finde, das ist ein schöner Gedanke. Und ich wünsche eine Ahnung davon meinen beiden Kindern, wenn wieder eine Wahl zum Klassensprecher ansteht.