In jedem Buch steckt eine eigene Welt
Mehr als 9.000 Bibliotheken gibt es in Deutschland. Seit dem 24. Oktober 1995 findet alljährlich der Tag der Bibliotheken statt, um den Einrichtungen mehr Aufmerksamkeit zu geben.
Den besten Nebenjob der Welt hatte ich mit 14: Da habe ich in der Stadtbücherei in der Nähe meiner Schule gearbeitet. Die Digitalisierung war damals noch nicht bei uns angekommen, Ausleihe und Medienverbuchung waren reine Papierarbeit. Aber ich fand's toll, fühlte mich wohl zwischen den Regalreihen voller Bücher, war selber eine ziemliche Leseratte. Und mit jeder Geschichte, die ich las, wuchs meine eigene kleine Bibliothek - im Kopf. Und wenn's ein gutes Buch war, auch im Herzen.
Lebendige Bibliotheken - Menschen statt Bücher leihen
Lesen schafft Wissen und Verständnis. Lesen verändert. Und das ist auch der Grundgedanke der sogenannten Human Library. Lebendige Bibliotheken gibt es mittlerweile in über 80 Ländern der Welt, die Idee kommt ursprünglich aus Dänemark. In einer "Human Library" sind es keine Bücher, sondern Menschen, die man ausleihen kann. Und die dann von sich und ihrem Leben erzählen: Autisten, Gehörlose oder Polyamore zum Beispiel. Trockene Alkoholiker und Menschen ohne Obdach. Auch Anhänger verschiedener Religionen.
"Never judge a book by its cover", sagt man in England, denn der Einband, soll heißen die äußere Erscheinung, verrät letztlich nicht viel. In jedem Buch steckt eine eigene Welt. Und in jedem Menschen verbirgt sich ein ganzes Universum.
