Im Meinungsstreit echtes Interesse statt Wut zeigen
In sozialen Medien schnellt Aufgeregtheit schnell in rote Bereiche. Dabei ist die Unfähigkeit, andere Meinungen auszuhalten, mindestens 2.000 Jahre alt. Wichtig ist offen zu bleiben - jeder Recht könnte haben.
Manchmal, gerade online, scheint es schwer zu sein, unterschiedliche Meinungen auszuhalten. Da gibt es Themen, bei denen die Aufgeregtheit ganz schnell in den roten Bereich schnellt. Gendern ist so ein Thema, Impfen oder nicht und immer noch und immer wieder Fragen der Migration.
Parallelen zwischen Jesus und heutigen PolitikerInnen
Aber die Unfähigkeit, andere Meinungen auszuhalten, ist alt, mindestens 2.000 Jahre alt. "Ich aber sage euch", so stellte Jesus alte Regeln in Frage. Besonders die Regeln der Sabbatruhe. Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen? Jesus heilte einen Mann mit einer verdorrten Hand. Vor den Augen der Pharisäer. Am Sabbat. Der soll doch dem Menschen dienen und keine Heilung verhindern. Und dann steht da der Satz: Die Pharisäer aber gingen hinaus und fassten den Entschluss, Jesus umzubringen.
Na ja, können sie jetzt sagen: Jesus mit Streitereien auf Twitter oder Facebook zu vergleichen, sei schon sehr weit hergeholt. Stimmt einerseits, andererseits ist es ja so, dass viele Politkerinnen und Politiker ganz real mit dem Tode bedroht werden.
Unterschiedliche Meinungen aushalten können
Es geht auch anders: Unter den Pharisäern gab es auch Nikodemus. Der ging zu Jesus und stellte Fragen: Was sind deine Ziele? Stehen deine Ideen nicht gegen alle Traditionen? Echtes Interesse statt Wut. Unterschiedliche Meinungen aushalten und in Ruhe austauschen. Und die Offenheit, dass der oder die andere Recht haben könnte. Täte auch heute jedem Streit gut.
