Gottes Fußstapfen triefen von Segen
Immer wieder berührt Gott mit seinen Sohlen unsere Erde. Quillt in den menschlichen Alltag. Und dann wird Leben. Es wächst - und bleibt, durch seinen Segen.
Gott geht spazieren. Ich stelle mir vor, wie er über die Erde wandelt. Wie er durch Hamburg geht. Wo er hingeht, hinterlässt er Leben. Nicht fertiges Leben. Er gibt nur einen kleinen Impuls. Der Rest passiert von allein. Gott geht durch die Krankenhäuser. Im Zimmer des Sterbenden hält er inne. Behutsam nimmt er ihn an der Hand: "Komm mit! Es ist Zeit für ein neues Leben."
Auf dem Friedhof spaziert er, geht neben den Trauernden. Sachte legt er die Hand auf ihren Rücken, wenn der Weg zu schwer wird. Gott läuft durch den Hauptbahnhof. Er geht zu der Bettlerin, die dort am Boden sitzt. Berührt sie, vor der viele zurückschrecken. Er spaziert zur Alster. Auf einer Bank sitzt ein Paar. Sie küssen sich. Gott lächelt und streicht ihnen über die Schulter. An einer Schule kommt er vorbei. Er streift durch die Klassenzimmer und schaut hinter die Masken.
Gott berührt mit seinen Sohlen die Erde
Gott geht seinen Weg. Den Menschen geht er noch eine Weile durch die Köpfe und Herzen. Dort pflanzt er eine Sehnsucht, wandert durch Gedanken und streut freundliche Ideen aus. Schlachtpläne schmiedet er um. Und manchmal wundert sich einer, warum er plötzlich so friedlich ist. Woher ist die gute Idee gekommen? Was ist das? Es fühlt sich an, als streiche in mir jemand etwas glatt.
Gott geht spazieren. Auch in unserer Stadt. Still und unerkannt. Aber seine Fußstapfen sind da. Und aus ihnen trieft Segen. Immer wieder berührt Gott mit seinen Sohlen unsere Erde. Er berührt uns. Quillt uns in den Alltag. Und dann wird Leben. Wird. Wächst. Und bleibt. Durch seinen Segen.
