Gedenktag erinnert an die Opfer des Holocaust
Vor 76 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Mehr als eine Million Menschen starben dort. Jedes Jahr am 27. Januar erinnert ein Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
Wenn ich aus dem Haus hier in Greifswald trete, stolpere ich nach wenigen Schritten. Buchstäblich. Fein säuberlich in den Bürgersteig eingelassen liegen dort zwei Stolpersteine, kleine Messingplatten, nicht zu übersehen. Auf ihnen zwei Namen: Alice Weismann und Paula Sichel. Hier haben sie gewohnt, drei Häuser weiter. Sie waren Schwestern. Vor den Nazis flohen sie nach Dänemark, wurden dort interniert und nach Theresienstadt verschleppt. Hier wurden sie beide ermordet. Nur weil sie Jüdinnen waren.
Auschwitz-Befreiung fand vor 76 Jahren statt
Heute ist Gedenktag. Denn heute vor 76 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitzbefreit. Auch nach diesen langen Jahren sind die Verbrechen der Nazis nicht begreiflich, die planmäßige, maschinelle Tötung von einer Million Menschen allein an diesem Ort des Grauens. Noch immer sind die Bilder nicht erträglich von den ausgemergelten und gepeinigten Menschen, die die Rote Armee am 27. Januar 1945 im Lager Auschwitz vorfand.
Jeder und jede der von den Nazis Ermordeten und Geschundenen hatte einen Namen, wie Alice Weismann und Paula Sichel aus Greifswald. Wir brauchen Orte des Gedenkens an den Rassenwahn der Nazis wie diese Stolpersteine, stumme Zeugen im Bürgersteig. Und wir brauchen Zeiten des Gedenkens wie diesen Tag heute. Damit wir erschrecken und uns vergewissern: So etwas darf nie mehr geschehen.
