ARD-Studio Warschau: Jan Pallokat (WDR)

Der Korrespondent Jan Pallokat vom RBB berichtet seit dem 1. Juni 2017 aus dem Studio in Warschau (nicht nur) über das politische Geschehen in Polen.

Der ARD-Korrespondent Jan Pallokat. © Jan Pallokat
Jan Pallokat

Jan Pallokat ist mit seinem Berichtsgebiet vertraut. Viele Jahre hat er den Hörfunkkorrespondenten in Warschau vertreten. Zuletzt half er zwei Jahre von Kiew aus, Licht in das Dunkel des Ukraine-Konflikts zu bringen. Nun ist er fester Polen-Korrespondent für die ARD geworden.

Wieder sind es Konflikte, mit denen er es zu tun hat. Das Land ist stark polarisiert; der Kurs der nationalkonservativen Regierung wird von den einen unterstützt, von den anderen rigoros abgelehnt. Auch in die deutsch-polnischen Beziehungen mischten sich zuletzt schrille Töne, dabei werden auch deutsche Journalisten attackiert. Das Regierungslager unterstellt Voreingenommenheit und behauptet, deutsche Journalisten bekämen ihre Themen vom Kanzleramt diktiert.

Durch seine Zeit in der Ukraine ist Pallokat solche Angriffe gewöhnt. Geprägt durch ein Elternhaus, in dem kritische Zeitungslektüre von früh auf dazu gehörte, aber auch durch seine Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule und ein Studium der Geschichte und Volkswirtschaft in Berlin trotzt er den Attacken durch das Hochhalten journalistischer Standards: beide Seiten zu Wort kommen lassen und sich selbst zurücknehmen, damit sich der Hörer selbst ein Bild machen kann, den eigenen Standpunkt, der immer auch einfließt, stets aufs neue kritisch hinterfragen.

Dabei unterstützt ihn auch seine Frau, die aus Oberschlesien stammt, und mit der er zusammen einen einjährigen Sohn hat, der damit Pole und Deutscher zugleich ist. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass sie selbst Journalistin ist und deswegen mehr Verständnis für die Unberechenbarkeiten des Berufes mitbringt als Branchenfremde. Oft hört man Geschichten, dass Beziehungen im Ausland zerbrechen, wenn er (oder sie) im Korrespondenten-Job aufgeht und der Partner nicht recht weiß, was er tun soll im fremden Land. Und auch die Hörer dürften davon profitieren, denn vier Augen und vier Ohren sehen und hören mehr - eine echte deutsch-polnische Win-Win-Situation.

Jan Pallokat wird sich neben der politischen Entwicklung im größten unter den "neuen" EU-Staaten, die auch das Schicksal der gesamten EU mit entscheiden dürften, immer auch den vermeintlich "weichen" Themen annehmen, der Kultur, gesellschaftlicher Bräuche, des Umgangs mit der Natur, der Religion - und nicht zuletzt der zuletzt wieder heiß diskutierten Geschichte.

In Warschau begegnet er dabei auf Schritt und Tritt Hinweisen auf die Gräuel, die deutsche Besatzer während der Nazi-Zeit angerichtet haben. Und nur ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich steht, im ehedem deutschen Seebad Zoppot, das Geburtshaus seines Vaters, das die Familie gegen Kriegsende fluchtartig verließ.

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