Zwischen Hamburg und Haiti
Sonntag, 20. Januar 2019, 07:30 bis
08:00 Uhr, NDR Info
Zwischen Hamburg und Haiti: Singapur
Singapur bedeutet ehrgeizige Architektur, begrünte Fassaden, Parks und Gärten. Auch die U-Bahnen sind hier so sauber wie Operationssäle. Toleranz in Sachen Religion ist Programm.
Ein Feature von Lena Bodewein und Holger Senzel
Singapur wirkt wie das stadtgewordene Paradies: ehrgeizige Architektur, begrünte Hochhausfassaden, Parks und Gärten. Der Verkehr auf den großen Straßen ist moderat. Man sieht nur schöne, große Limousinen. Die Regierung hat das Autofahren so astronomisch teuer gemacht, dass einkommensschwache Besitzer selbst alter Schrottkisten keine Chance hätten, diese anzumelden. Die Einnahmen aus dem Autoverkehr fließen in den öffentlichen Nahverkehr. Die U-Bahnen in Singapur sind so sauber und geleckt wie anderswo die Operationssäle: glänzender Marmor, polierter Edelstahl, streifenfreies Glas. Keine weggeworfenen Zigarettenkippen oder Kaugummis. Niemand drängelt, alle sind höflich, und Verspätungen so außergewöhnlich, dass sie am nächsten Tag auf der Titelseite der "Singapore Straits Times" gemeldet werden. In Singapur herrscht Ordnung. Das ist das Vermächtnis von Lee Kuan Yew, dem legendären Staatsgründer.
Singapur: grüne Metropole mit einzigartiger Architektur
Wie in nur wenigen Ländern leben so viele unterschiedliche Religionen konfliktfrei neben- oder sogar miteinander. Singapur verhält sich Religionen gegenüber neutral. Es ist ein säkularer Staat, gleichwohl achtet er streng darauf, dass keine Hassprediger ins Land kommen. Toleranz ist Programm. Aber wer sich nicht an die Ordnung hält, wird schwer bestraft. Und: Singapur ist dynamisch. Wahrscheinlich könnte der Stadtstaat eine Elbphilharmonie, einen Bahnhof und einen Großflughafen gleichzeitig bauen, ohne dass es groß auffiele. Und wahrscheinlich wären alle Projekte noch vor dem Zeitplan fertig.
