Sendedatum: 25.02.2012 19:20 Uhr

Sparzwang: Pooling und Sharing als Ausweg?

Der neue Transporthubschrauber 90 in der Luft. Ein Besatzungsmitglied öffnet während des Fluges die Tür. © Bundeswehr/Mandt Foto: Michael Mandt
Auf den Transporthubschrauber NH 90 wartet die Bundeswehr bereits seit Jahren.

Die EU-Verteidigungsminister wollen Waffensysteme gemeinsam beschaffen und betreiben. Im belgischen Gent haben Deutschland und Schweden 2010 eine entsprechende Initiative gestartet Die wichtigsten Punkte finden Sie hier. Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Mit dem Thema beschäftigte sich auch der EU-Ministerrat und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton.

Kooperation in der EU

Die EU-Verteidigungsagentur EDA versucht, die Rüstungszusammenarbeit  innerhalb der EU zu forcieren. Auch bei der Ausbildung soll künftig besser zusammengearbeitet werden. Die Agentur ist aber immer vom guten Willen der Regierungen abhängig. Allein kann sie nichts entscheiden.

Nur wenig Fortschritte

Ein Tiger-Kampfhubschrauber mit Hoheitszeichen der Bundeswehr schwebt in der Luft © Bundeswehr/Mandt Foto: Michael Mandt
Der deutsche Kampfhubschrauber Tiger soll ab Oktober in Afghanistan eingesetzt werden. Die französische Version ist bereits seit Längerem am Hindukusch.

Obwohl inzwischen viel von der Gent-Initiative und vom Pooling und Sharing gesprochen wird, hapert es in der Praxis mit der Umsetzung. Vor allem die großen Länder tun sich schwer, auf militärische Fähigkeiten zu verzichten. Der Rüstungsforscher Christian Mölling von der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP sieht die gegenwärtige Entwicklung skeptisch.

Christian Mölling: "Eine Chance verpasst"

Eurofighter am Himmel © dpa
An der Produktion des Eurofighters sind vier Länder beteiligt. Doch statt günstiger wurde die Maschine immer teurer.

Arbeitsteilung kommt bei den Streitkräften noch immer viel zu kurz. Nach außen wird allerdings immer die Kooperationsbereitschaft verkündet. Das gilt auch für die Bundeswehr. In der Praxis halten die deutschen Streitkräfte jedoch an allen militärischen Fähigkeiten fest. Es wird sogar noch draufgesattelt. Für Christian Mölling wird mit der Bundeswehrreform daher eine Chance verpasst. Zur Langfassung des Interviews mit NDR Info:

Der Ansatz der NATO

Eine große Antonow-Transportmaschine auf dem Rollfeld. Davor eine Fahrzeug des Airports, das die Maschine zum Abstellplatz leitet. © Bundeswehr/Mandt Foto: Michael Mandt
Mehrere NATO-Länder schwören beim Lufttransport auf die russisch-ukrainische Antonow 124. Die USA und andere Mitglieder beteiligten sich jedoch nicht an dem SALIS-Projekt. Sie gründeten eine eigene Initiative mit C-17-Transportfliegern aus den USA.

Auch die NATO versucht, auf den Sparzwang zu reagieren. Im Februar 2011 präsentierte NATO-Generalsekretär Rasmussen sein Smart-Defence-Konzept. Die Idee: Größere Sicherheit sei durch weniger Geld möglich, wenn die Bündnismitglieder intensiver und flexibler zusammenarbeiten.

Einen Überblick, wie sich die Allianz diese Kooperation konkret vorstellt, finden Sie hier:

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Streitkräfte und Strategien | 25.02.2012 | 19:20 Uhr