NDR Info Nachrichten vom 19.11.2019:

Amnesty: Schon mehr als 100 Tote im Iran

Teheran: Bei den landesweiten Protesten im Iran sind offenbar schon mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und beruft sich auf empfangene Videos, Augenzeugenangaben und Informationen von Aktivisten. Die Berichte aus dem Land zeigten systematische Tötungen durch iranische Sicherheitskräfte in mehr als 20 Städten, hieß es von Amnesty. Im Iran kommt es seit dem Wochenende zu landesweiten, scharfen Protesten. Dabei sollen Bankfilialen und Tankstellen in Brand gesetzt worden sein. Hintergrund ist die Entscheidung der Regierung, wegen der Wirtschaftskrise das Benzin zu rationieren und die Kraftstoffpreise zu erhöhen.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Auswärtiges Amt: Reform der Nato-Zusammenarbeit

Berlin: Die Bundesregierung will die Zusammenarbeit bei der Nato reformieren. Das Auswärtige Amt hat vorgeschlagen, eine Expertenkommission einzusetzen. Das Gremium soll den politischen Abstimmungsprozess in dem Militärbündnis überprüfen. Außenminister Maas will bereits morgen einen entsprechenden Plan bei einem Nato-Treffen in Brüssel vorlegen. Maas nimmt damit auch die Kritik des französischen Präsidenten Macron auf. Macron hatte die Nato als "hirntot" bezeichnet. Er warf den USA vor, sich nicht ausreichend mit anderen Nato-Partnern abzustimmen.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Mehr deutsche Investitionen in Afrika geplant

Berlin: Die Bundesregierung will mehr deutsche Firmen dazu bringen, in Afrika zu investieren. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsvertretern mit Staats- und Regierungschefs aus 12 afrikanischen Ländern. So sollen deutsche Unternehmen leichter Kredite bekommen. Außerdem sind Risikoabsicherungen und Vermittlereinsätze geplant. Merkel forderte die afrikanischen Länder auf, mehr für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und ein transparentes Finanz- und Steuersystem zu tun. Bei den Gesprächen in Berlin sollten auch konkrete Verträge für Projekte unterschrieben werden. Darunter ist eine Textilfabrik in Ghana, die Kleidung zu fairen Bedingungen produziert.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Berlin: Terrorverdächtiger Syrer arbeitete an Grundschule

Berlin: Nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in der Hauptstadt hat die Innenbehörde Einzelheiten bekanntgegeben. So sei der 26-jährige Syrer zuletzt an einer Berliner Grundschule als Reinigungskraft beschäftigt gewesen, teilte Innensenator Geisel mit. Nach den Worten des SPD-Politikers gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, ob der Verdächtige einen Anschlag auf ein konkretes Ziel geplant hat. In Internet-Chats habe er davon gesprochen, er wolle möglichst viele Menschen töten. Der Terrorverdächtige sei bereits seit Anfang des Jahres im Visier der Sicherheitsbehörden gewesen, seit rund drei Monaten sei er rund um die Uhr observiert worden. Heute früh nahm die Bundespolizei den Mann schließlich fest.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Ukraine: Maas will Friedensprozess in Gang bringen

Kiew: Bundesaußenminister Maas hat an alle Beteiligten des Ukraine-Konflikts appelliert, den festgefahrenen Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Es sei schon viel zu lange Realität, dass eine willkürliche Linie das Leben der Menschen im Osten des Landes zerschneide, sagte Maas nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Pristaiko. Nötig sei unter anderem eine Waffenruhe, die den Namen auch verdient habe, so Maas. Am 9. Dezember ist in Paris erstmals seit drei Jahren wieder ein Spitzentreffen zum Ukraine-Konflikt geplant. Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Macron wollen dann mit den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Putin und Selenskyj, über Auswege beraten. In der Ostukraine bekämpfen sich seit fünf Jahren prorussische Separatisten und Regierungstruppen.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Revision im Stuttgarter Raserurteil

Stuttgart: Das jüngste Urteil in einem Raserprozess kommt vermutlich auf den Prüfstand. Die Eltern einer getöteten 22-Jährigen haben Revision eingelegt. Sie halten das Urteil für zu mild. Nun muss sich voraussichtlich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen. Im März war ein 21-Jähriger durch die Stuttgarter Innenstadt gerast und hatte die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Er fuhr in ein stehendes Auto. In diesem Fahrzeug kamen zwei Menschen ums Leben. Der Raser war am Freitag zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt worden - wegen verbotenen Autorennens mit Todesfolge. Ursprünglich war er wegen Mordes angeklagt.| 19.11.2019 20:00 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht bewölkt und stellenweise geringer Regen oder Sprühregen, erhöhte Nebelneigung. Tiefstwerte +5 Grad auf Sylt bis -1 Grad im Emsland. Morgen oft bedeckt oder neblig-trüb, gebietsweise etwas Regen, 4 bis 8 Grad.| 19.11.2019 20:00 Uhr