NDR Info Nachrichten vom 28.08.2019:

Johnson bestätigt Zwangspause für Unterhaus

London: Der britische Premierminister Johnson hat bestätigt, dass er das Parlament vorübergehend schließen will. Der Regierungschef sagte am Mittag vor Journalisten, er habe bei der Königin beantragt, die Abgeordneten bis zum 14. Oktober in den Urlaub zu schicken. Bis zum geplanten EU-Austritt am 31. Oktober hätten sie dann noch reichlich Zeit, um über das Thema zu debattieren. Die Opposition reagierte empört auf die Ankündigung Johnsons. Sie hatte ursprünglich geplant, einen EU-Austritt ohne Abkommen per Gesetz zu verhindern. Dafür bleibt nach der Zwangspause aber kaum noch Zeit. Der stellvertretende Vorsitzende der Labour-Partei, Watson, sprach von einem Angriff auf die Demokratie. Sein Parteikollegin Cooper erklärte, der Premierminister versuche die Königin auszunutzen, um mehr Macht zu erhalten.| 28.08.2019 13:00 Uhr

Kabinett beschließt Hilfen für Kohle-Regionen

Berlin: Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Stärkung der deutschen Kohleregionen verabschiedet. Vorgesehen sind Milliardenhilfen des Bundes für die Gebiete in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Bundeswirtschaftsminister Altmaier sprach von einer großen Chance. Nach seinen Worten sollen in den Regionen neue Arbeitsplätze entstehen, bevor die alten aufgrund des geplanten Ausstiegs aus der Kohle wegfallen. Der Bund will Verkehrsprojekte, die Ansiedelung von Bundeseinrichtungen und Forschungsprogramme unterstützen. Demnach soll das Gesetz in Kraft treten, wenn auch der konkrete Ausstieg aus der Kohle gesetzlich geregelt ist. Dieser Entwurf soll bis Jahresende beschlossen werden. Bis zum Jahr 2038 will Deutschland schrittweise aus der Kohle aussteigen.| 28.08.2019 13:00 Uhr

Schulze und Klöckner werben für Nitrat-Pläne

Berlin: Bundesumweltministerin Schulze ist zuversichtlich, ein Verfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen zu viel Nitrat im Grundwasser abzuwenden. Die SPD-Politikerin sagte im RBB, die Bundesregierung habe viele Maßnahmen geplant, um die Belastung des Wassers zu verringern. Das gehe am besten, wenn man Düngung reduziere. Schulze erläutert heute gemeinsam mit Agrarministerin Klöckner in Brüssel EU-Umweltkommissar Vella die deutschen Vorschläge zur Verschärfung der Düngeverordnung. Beide Seiten streiten seit Jahren über den Grundwasserschutz. Dabei geht es vor allem um Gülle und andere Dünger auf den Feldern. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen der EU-Kommission nicht aus.| 28.08.2019 13:00 Uhr

Italien: Mattarella will heute entscheiden

Rom: In Italien wird heute eine Entscheidung über die künftige Regierung erwartet. Staatspräsident Mattarella führt noch bis zum Abend Gespräche mit den Parteien. Dann soll feststehen, ob es eine Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten gibt, oder ob es zu Neuwahlen kommt. Die beiden Parteien verhandeln seit gestern Abend wieder über Inhalte. Strittig waren außerdem mehrere Personalien. Es mehren sich inzwischen aber die Hinweise darauf, dass die Sozialdemokraten sowohl Ministerpräsident Conte im Amt bestätigen, als auch den Vorsitzenden der Fünf-Sterne-Bewegung, Di Maio, als Vize-Regierungschef akzeptieren würden.| 28.08.2019 13:00 Uhr

Scheuer plant Punkte für Falschparker

Berlin: Falschparker müssen künftig unter Umständen mit Punkten in Flensburg rechnen. Nach Angaben der "Saarbrücker Zeitung" plant Bundesverkehrsminister Scheuer eine entsprechende Verschärfung des Bußgeldkatalogs. Demnach soll das Halten in zweiter Reihe, Parken auf Geh- und Radwegen oder auf Schutzstreifen für den Radverkehr in Zukunft mit einem Punkt bestraft werden. Der Zeitung zufolge geht das aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der SPD hervor. Bis jetzt hatte Scheuer nur ein Bußgeld von bis zu 100 Euro für die Verstöße vorgesehen. Das Verkehrsministerium arbeitet aktuell an einer Reform der Straßenverkehrsordnung, die noch in diesem Jahr in Kraft treten soll.| 28.08.2019 13:00 Uhr

31 Männer nach Afghanistan abgeschoben

Berlin: Unter den heute früh nach Afghanistan abgeschobenen Männern sind auch mehrere aus Norddeutschland. Das Bundesinnenministerium teilte mit, die 31 Afghanen kämen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und sieben weiteren Bundesländern. 13 von ihnen seien verurteilte Straftäter. Es war die 27. Sammelabschiebung nach Afghanistan seit Dezember 2016. Mehrere Organisationen kritisierten das Vorgehen. "Pro Asyl" nannte die Sicherheitssituation in dem Land weiterhin katastrophal. Laut den Vereinten Nationen wurden im vergangenen Monat mehr als 1.500 Zivilisten bei Angriffen in Afghanistan verwundet oder getötet.| 28.08.2019 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags sonnig, vermehrt dichte Wolken, örtlich kräftige Schauer und Gewitter. Schwülwarm, 25 Grad auf Fehmarn; bis 32 Grad in Hannover, gebietsweise etwas wärmer. Nachts neue Schauer, lokal diesig. Tiefstwerte von 19 bis 15 Grad. Morgen wechselhaft, zum Teil kräftige Schauer oder Gewitter, 22 bis 30 Grad. Am Freitag meist freundlich und trocken bei 21 bis 28 Grad.| 28.08.2019 13:00 Uhr