NDR Info Nachrichten vom 22.08.2019:

Berlin: Ein Bündnis aus Sozial- und Wirtschaftsverbänden verlangt vom Staat ein Umdenken in der Wohnungsbaupolitik. Die Verbände sehen bei den Sozialwohnungen großen Handlungsbedarf. Ihrer Ansicht nach müssen jedes Jahr 155.000 neue Sozialwohnungen entstehen, damit die Zahl im Jahr 2030 auf zwei Millionen anwächst. Derzeit sind es etwa 1,2 Millionen. Bund und Länder werden aufgefordert, die Förderung auf jährlich 6,3 Milliarden Euro anzuheben. Zu dem Bündnis gehören unter anderen der Deutsche Mieterbund, die Gewerkschaft IG BAU, die Caritas Behindertenhilfe sowie Bauverbände. Der Vorsitzende der IG BAU, Feiger, bemängelte, der soziale Wohnungsbau in Deutschland veröde. Der Präsident des Mieter-Bundes Siebenkotten schlug auf NDR Info vor, das Baukindergeld abzuschaffen und die Gelder zur Finanzierung neuer Sozialwohnungen zu verwenden.| 22.08.2019 10:45 Uhr

Berlin: Bundesjustizministerin Lambrecht will Strafen für Unternehmen bei schwerwiegenden Gesetzes-Verstößen verschärfen. Die SPD-Politikerin sagte der "Süddeutschen Zeitung", künftig solle die Höchststrafe für größere Konzerne bei zehn Prozent des Umsatzes liegen. Das bedeute, dass Sanktionen bis hin zu zweistelligen Milliardenbeträgen möglich seien. Bisher liegt die Obergrenze bei zehn Millionen Euro. Das neue Gesetz betrifft nach Angaben Lambrechts beispielsweise Firmen, die im großen Stil Gammelfleisch liefern ober bei Abgaswerten betrügen. Sie will außerdem die Staatsanwaltschaften verpflichten, auf jeden Fall zu ermitteln, wenn ein Verdacht gegen ein Unternehmen vorliegt.| 22.08.2019 10:45 Uhr

Paris: Nach seinem Antrittsbesuch in Berlin wirbt der britische Premierminister Johnson heute in Frankreich für seinen Brexit-Kurs. Am Mittag empfängt ihn der französische Präsident Macron im Élyséepalast. Im Vorfeld wies Macron Forderungen nach Änderungen am Austrittsvertrag zurück. Neuverhandlungen seien keine Option. Der britische Premierminister will unter anderem erreichen, dass die Garantieklausel für eine offene Grenze zwischen dem britischen Nordirland und Irland gestrichen wird. Bei ihrem Treffen in Berlin gestern hatten Kanzlerin Merkel und Johnson in dieser Frage zumindest Gesprächsbereitschaft signalisiert. Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass das Grenzproblem auf der irischen Insel bis zum geplanten Brexit Ende Oktober gelöst werden kann. Johnson kündigte für die kommenden Tage neue Vorschläge an.| 22.08.2019 10:45 Uhr

Dresden: Ein Jahr nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 35-Jährigen in Chemnitz könnte heute das Urteil fallen. Die Staatsanwaltschaft fordert für den angeklagten Syrer zehn Jahre Haft wegen gemeinschaftlichen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung, die Nebenkläger plädieren für elf Jahre Haft. Der Angeklagte soll den Mann am Rande des Chemnitzer Stadtfests gemeinsam mit einem flüchtigen Iraker erstochen haben. Die Gewalttat löste eine Reihe von Demonstrationen und Ausschreitungen von Rechtsextremen aus, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Der vor dem Landgericht Chemnitz geführte Prozess findet aus Sicherheitsgründen im Oberlandesgericht Dresden statt.| 22.08.2019 10:45 Uhr

Genf: Auf der Artenschutzkonferenz geht es heute um eine mögliche Lockerung des Elefantenschutzes. Die Teilnehmer diskutieren über mehrere Anträge aus Ländern des südlichen Afrikas. Diese argumentieren, ihre Elefanten hätten sich ausreichend vermehrt und könnten nun kommerziell genutzt werden. So will Sambia es Jägern erlauben, Stoßzähne, Elefantenfüße und ähnliches als Jagdtrophäen auszuführen. Mehrere andere Länder wollen den Handel mit Elfenbein wieder ermöglichen. Tierschützer lehnen das ab. Sie fürchten, dass es die Wilderei anheizen könnte, wenn ein legaler Markt für Elefantenteile existiert.| 22.08.2019 10:45 Uhr

Heute gelegentlich leicht bewölkt, sonst viel Sonne und trocken. Höchstwerte 21 Grad auf Sylt bis 28 Grad in Hannover.| 22.08.2019 10:45 Uhr