NDR Info Nachrichten vom 15.06.2019:

Hongkong legt Auslieferungsgesetz auf Eis

Hongkong: Nach Massenprotesten hat die Führung der Sonderverwaltungszone ihre Pläne für ein Gesetz zur Auslieferung an China auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Regierungschefin Lam begründete ihre Entscheidung damit, dass es in der Öffentlichkeit immer noch Bedenken und Zweifel an der Vorlage gebe. Außerdem müsse in der Stadt wieder Ruhe herrschen. Das Gesetz würde Hongkongs Behörden erlauben, von China verdächtigte und gesuchte Personen an die Volksrepublik auszuliefern. Kritiker warnen, Chinas Justiz sei nicht unabhängig. Auch drohten Folter und Misshandlungen. Trotz der Ankündigung der Regierungschefin hielten Aktivisten an ihren Plänen fest, morgen erneut auf die Straße zu gehen.| 15.06.2019 14:15 Uhr

Ruhani erwartet positive Signale für Atom-Abkommen

Teheran: Der Iran will sich offenbar ungeachtet der Sanktionen der USA im Grundsatz vorerst weiter an das Atomabkommen halten. Präsident Ruhani erklärte der russischen Agentur Interfax zufolge aber auch, Teheran erwarte positive Signale. Ruhani äußerte demnach auf einer Sicherheitskonferenz in Tadschikistan auch die Hoffnung, dass andere Länder die Bemühungen um Frieden in der Region unterstützten. Inzwischen hat nach den USA auch Großbritannien den Iran für die Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman verantwortlich gemacht. Außenminister Hunt erklärte, Teheran stecke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hinter den Attacken. Zuvor hatten bereits die USA den Iran beschuldigt, die beiden Tanker angegriffen zu haben. Sie präsentierten ein Video, das zeigen soll, wie iranische Revolutionsgarden eine nicht explodierte Haftmine von einem der Schiffe entfernen. UN-Generalsekretär Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle.| 15.06.2019 14:15 Uhr

Weniger Migranten kommen über die Türkei in die EU

Berlin: Die Zahl der Migranten, die über die Türkei in die Europäische Union eingereist sind, ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres offenbar deutlich zurückgegangen. Laut "Welt am Sonntag", waren bis Anfang Mai etwa 11.000 Menschen in der EU angekommen. Im Vorjahreszeitraum seien es noch fast 30 Prozent mehr gewesen. Das Blatt beruft sich auf ein vertrauliches Papier der EU-Kommission. Die Türkei hatte sich 2016 verpflichtet, ihre Grenzen so zu sichern, dass möglichst keine Migranten mehr illegal nach Europa kommen können. Im Gegenzug sagte die EU Milliardenhilfen zu, um die Menschen zu versorgen.| 15.06.2019 14:15 Uhr

Zentralrat: Rücktritt beim Jüdischen Museum wichtiger Schritt

Berlin: Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat positiv auf den angekündigten Rücktritt des Direktors der Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Schäfer, reagiert. Präsident Schuster sprach von einem wichtigen Schritt, um weiteren Schaden von der Institution abzuwenden. Im Raum hatte unter anderem der Vorwurf gestanden, es werde in einer Ausstellung über Jerusalem vor allem die palästinensische Haltung dargestellt. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte sich in der Frage in einem Brief an Kanzlerin Merkel gewandt.| 15.06.2019 14:15 Uhr

VW-Arbeiter lassen US-Gewerkschaft abblitzen

Chattanooga: Die Mitarbeiter in Volkswagens einzigem US-Werk haben sich mit knapper Mehrheit gegen eine Vertretung durch die Autogewerkschaft UAW entschieden. Das hat eine Sprecherin am Standort Chattanooga im Bundesstaat Tennessee mitgeteilt. Die Gewerkschaft versucht seit Jahren in den Autofabriken im Süden der USA Einfluss zu gewinnen. Der Konzernbetriebsratschef und Präsident des VW-Weltkonzernbetriebsrates, Osterloh, kritisierte das Management. Die Wahl in Chattanooga sei unter unerfreulichen Vorzeichen abgelaufen, die nicht zu Volkswagen und zur weltweit gelebten fairen Mitbestimmungskultur passten. Der Konzern wies Vorwürfe einer versuchten Einflussnahme zurück.| 15.06.2019 14:15 Uhr

Das Wetter

Heute teils kräftige Schauer und Gewitter, im Verlauf von Süden her abklingend, dazu etwas Sonnenschein. Höchstwerte 19 bis 30 Grad.| 15.06.2019 14:15 Uhr