NDR Info Nachrichten vom 20.05.2019:

Wien: Kurz spricht Kickl Vertrauen ab

Wien: In Österreich ist die Zukunft der Regierungskoalition der konservativen ÖVP mit der rechtspopulistischen FPÖ vorerst weiter offen. Bundeskanzler Kurz äußerte sich in einer Stellungnahme am Mittag nicht konkret, ob er Innenminister Kickl von der FPÖ entlassen wird. Er machte allerdings deutlich, dass er die erforderliche volle Aufklärung der sogenannten Ibiza-Affäre mit Kickl als Chef des Innenministeriums für nicht möglich hält. Der Kanzler berät jetzt mit Bundespräsident Van der Bellen über das weitere Vorgehen. Möglicherweise wird Kurz das Staatsoberhaupt dann bitten, Kickl zu entlassen. Die FPÖ hat bereits angekündigt, in diesem Fall auch alle anderen Minister aus dem Kabinett zurückzuziehen. Der bisherige FPÖ-Chef und Vizekanzler Strache war wegen der Affäre um ein Video mit belastenden Aussagen des Politikers vor zwei Tagen zurückgetreten.| 20.05.2019 15:15 Uhr

Selenskyi löst ukrainisches Parlament auf

Kiew: Der neue ukrainische Präsident Selenskyi hat das Parlament aufgelöst. In seiner Antrittsrede vor den Abgeordneten kündigte er eine Neuwahl in zwei Monaten an und damit deutlich früher, als geplant. Selenskyi hat im Parlament keine eigene Mehrheit und kann damit keine Reformen durchsetzen. Der 41-jährige frühere Komiker hatte zuvor den Amtseid im Parlament abgelegt. Er steht für einen proeuropäischen Kurs. Selenskyi kündigte eine neue Friedensinitiative für den Osten der Ukraine an. Dort kontrollieren pro-russische Rebellen mehrere Regionen und kämpfen seit Jahren gegen die ukrainische Armee.| 20.05.2019 15:15 Uhr

EKD-Chef kritisiert Beschlagnahme der Sea Watch

Berlin: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, hat die Beschlagnahme eines Schiffs der Hilfsorganisation "Sea-Watch" in Italien kritisiert. Bedford-Strohm sagte, die Kriminalisierung von Seenotrettung müsse ein Ende haben. Er forderte die Bundesregierung auf, in dieser Frage gegenüber Italien deutlich Stellung zu beziehen. Nach der Rettung von 65 Bootsflüchtlingen durch "Sea-Watch" am vergangenen Mittwoch hatten die italienischen Behörden deren Hilfsschiff gestern beschlagnahmt. Die Menschen wurden an Land gebracht. Gegen den Kapitän wird wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung ermittelt.| 20.05.2019 15:15 Uhr

Staatsanwaltschaft beantragt Festnahme Assanges

Stockholm: Die schwedische Staatsanwaltschaft hat die Festnahme von Wikileaks-Gründer Assange beantragt. Hintergrund seien die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Australier, teilte die Behörde mit. Wann das Bezirksgericht von Uppsala über den Antrag entscheidet, ist unklar. Eine Frau wirft Assange vor, sie 2010 in Schweden vergewaltigt zu haben. Er bestreitet das. Der Wikileaks-Gründer sitzt derzeit in Großbritannien im Gefängnis. Ein Gericht hatte ihn wegen eines Verstoßes gegen Kautionsauflagen zu 50 Wochen Haft verurteilt. Die USA haben offiziell seine Auslieferung beantragt. Dort droht ihm wegen der von Wikileaks veröffentlichten US-Dokumente zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak ein Prozess.| 20.05.2019 15:15 Uhr

Türkei geht gegen Gülen-Bewegung vor

Ankara: Die türkischen Behörden haben einem Medienbericht zufolge die Festnahme von 249 Mitarbeitern des Außenministeriums angeordnet. Grund seien mutmaßliche Verbindungen zu dem Netzwerk des in den USA lebenden Predigers Gülen, meldet der Sender NTV. Die Regierung wirft Gülen vor, Drahtzieher des 2016 gescheiterten Putsches zu sein. Der Prediger weist dies zurück. Seit dem Umsturzversuch wurden in der Türkei mehr als 77.000 Menschen festgenommen und etwa 150.000 Staatsbedienstete entlassen oder suspendiert.| 20.05.2019 15:15 Uhr

Die Börse

Der Dax fällt um 1,8 Prozent auf 12.015 Punkte. Der Euro kostet einen Dollar 11 65 .| 20.05.2019 15:15 Uhr

Das Wetter

Zunehmend sonnig, später von Südosten her örtlich kräftige Schauer und Gewitter möglich. Zum Harz hin lokal große Regenmengen und Überflutungen nicht ausgeschlossen. Höchstwerte 19 bis 24 Grad.| 20.05.2019 15:15 Uhr