NDR Info Nachrichten vom 07.05.2019:

Kritik an Wahlwiederholung in Istanbul

Istanbul: Nach dem amtlichen Beschluss zur Wiederholung der Bürgermeisterwahl in der türkischen Metropole gibt es Kritik im In- und Ausland. Die Europäische Union forderte die Wahlkommission auf, ihre Entscheidung zu begründen. Freie und transparente Wahlen seien essentiell für jede Demokratie. Auch deutsche Politiker äußerten sich besorgt: Der menschenrechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Brand, bezeichnete die Entscheidung im "Spiegel" als eine weitere Etappe in einem gezielten Abdriften in eine Diktatur. Der neue Bürgermeister von Istanbul, Imamoglu, nannte die angeordnete Wahlwiederholung Verrat. Er hatte vor gut einem Monat mit seiner Oppositionspartei CHP die Wahl knapp gewonnen. Die türkische Wahlkommission hatte gestern die Wahlwiederholung angeordnet. Sie gab damit einem Antrag der islamisch-konservativen AKP von Präsident Erdogan statt, die Beschwerde wegen Regelwidrigkeiten eingelegt hatte.| 07.05.2019 09:15 Uhr

Umweltpolitiker fordern mehr Artenschutz

Berlin: Umweltpolitiker in Deutschland fordern angesichts des neuen Weltberichts zum Artensterben entscheidende Konsequenzen. Bundesumweltministerin Schulze sagte in den ARD-Tagesthemen, dieser Weckruf müsse in politisches Handeln umgesetzt werden. Die Bundesregierung werde mehr Lebensräume für Insekten schaffen und mehr für den Naturschutz tun. Der Mitautor der Artenschutz-Studie, Jetzkowitz, sagte auf NDR Info, die Politik müsse den Gestaltungsspielraum der Wirtschaft so eingrenzen, dass biologische Vielfalt nicht verloren gehe. Es müsse für Konsumenten etwa teurer sein, Fleisch zu kaufen, das nicht nach ökologischen Standards produziert sei. Der Weltrat für Biodiversität hatte dargelegt, wie der Mensch zunehmend die Artenvielfalt gefährdet. Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind demnach weltweit vom Aussterben bedroht.| 07.05.2019 09:15 Uhr

Sechs Millionen Erwachsene können nicht richtig lesen

Berlin: Die Zahl der Erwachsenen in Deutschland, die nicht richtig lesen und schreiben können, ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Das geht aus einer Studie hervor, die vom Bundesbildungsministerium gefördert wurde, und heute in Berlin vorgestellt wird. Danach können mehr als sechs Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben. Gut die Hälfte von ihnen hat Deutsch als Muttersprache. Vor acht Jahren lag die Zahl der Menschen, die nur geringe Lese- und Schreibtfähigkeit in der deutschen Sprache hatten, mit sieben Millionen noch um einiges höher. Bundesbildungsministerin Karliczek bezeichnete die Entwicklung als Erfolg für das Bildungssystem. Die Betroffenen können einzelne Sätze lesen oder schreiben, aber keine zusammenhängenden Texte verstehen.| 07.05.2019 09:15 Uhr

Zwei Reuters-Journalisten in Myanmar wieder frei

Rangun: In Myanmar sind nach mehr als 500 Tagen Haft zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters freigelassen worden. Die Journalisten durften die Haftanstalt in Rangun vorzeitig verlassen. Sie hatten über ein Massaker an der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar recherchiert und waren wegen Verrats von Staatsgeheimnissen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Während des Prozesses waren unter anderem durch Zeugenaussagen Zweifel aufgekommen, ob die angeführten Beweise gegen die Angeklagten rechtmäßig zustande gekommen waren. Die Reporter, die selbst aus Myanmar stammen, haben stets ihre Unschuld beteuert. Der Fall hatte weltweit Proteste ausgelöst.| 07.05.2019 09:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 12.297 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 1,5 Prozent niedriger bei 21.924. Der Euro kostet einen Dollar 12 11.| 07.05.2019 09:15 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute gebietsweise freundlich, vor allem an der Ostsee längerer Sonnenschein, dazu einzelne Schauer. Maximal 9 bis 13 Grad.| 07.05.2019 09:15 Uhr