NDR Info Nachrichten vom 12.03.2019:

London: Die britische Regierung hat einen Durchbruch bei den Nachverhandlungen mit der EU über das Brexit-Abkommen verkündet. Vize-Regierungschef Lidington informierte am Abend das Parlament in London entsprechend. Demnach gibt es auch zum sogenannten Backstop für die irische Grenze eine gemeinsame verbindliche Erklärung. Brüssel hatte eine Garantie gefordert, dass die Grenze zwischen dem EU-Staat und dem britischen Nordirland offen bleibt. Zuvor hatte Premierministerin May in Straßburg noch einmal EU-Kommissionspräsident Juncker und EU-Unterhändler Barnier getroffen. Mit dem Kompromiss will May sich im Unterhaus doch noch eine Mehrheit für das Austrittsabkommen sichern. Bereits heute werden die britischen Abgeordneten darüber abstimmen.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Caracas: Wegen des tagelangen Stromausfalls in Venezuela hat die Nationalversammlung den Notstand erklärt. In dem Dekret werden die Streitkräfte angewiesen, das Netz zu schützen und Proteste nicht zu unterdrücken. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für die Initiative des selbst ernannten Interimspräsidenten Guaidó. Das Militär steht bisher zu dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro, der das Parlament entmachtet hatte. Viele Länder bewerten es aber die einzige demokratisch legitimierte Institution Venezuelas.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Washington: Nach dem zweiten Absturz in weniger als fünf Monaten verhängt die US-Luftfahrtbehörde FAA zunächst kein Startverbot für Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max 8. Die FAA erklärte, für Schlussfolgerungen oder Maßnahmen sei es zu früh. Allerdings müsse der Hersteller an Software und System Änderungen vornehmen. Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 kurz nach dem Start in Addis Abeba verunglückt, 157 Menschen starben. Bereits im Oktober waren nach dem Absturz einer solchen Boeing in Indonesien 189 Tote zu beklagen. China, Indonesien und Äthiopiens nationale Fluggesellschaft Ethiopian Airlines hatten gestern ein Startverbot für alle Flugzeuge des Typs verfügt.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Algier: In der algerischen Haupstadt haben unmittelbar nach der Ankündigung von Präsident Bouteflika, nicht erneut zu kandidieren, zahlreiche Menschen auf den Straßen gefeiert. Autofahrer veranstalteten Hupkonzerte und fuhren jubelnd durch Algier. Oppositionspolitiker warnten jedoch vor übertriebener Freude. Menschenrechtsaktivisten forderten demokratische Wahlen und Reformen. Auch zu neuen Massenprotesten wurde aufgerufen. Bouteflika hatte in einer Ansprache auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Auch die vorgesehen Wahlen Mitte April wurden verschoben. Zunächst soll eine nationale Konferenz bis Ende des Jahres über mögliche Reformen beraten und eine neue Verfassung ausarbeiten. Kritiker befürchten, dass Bouteflika damit sein Mandat unrechtmäßig verlängert.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Berlin: Die USA haben der Bundesregierung damit gedroht, den Austausch von Geheimdienstinformationen einzuschränken. Ein Sprecher der US-Botschaft erklärte, sollte Berlin beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes auf nicht vertrauenswürdige Anbieter setzen, könne das die schnelle Zusammenarbeit und den Informationsaustausch gefährden. Laut "Wall Street Journal" kündigt US-Botschafter Grenell in einem Brief Konsequenzen an, sollten chinesische Anbieter, wie etwa der Huawei-Konzern, beteiligt werden. Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Altmaier bestätigte, es sei ein Brief von US-Seite eingegangen. Zum Inhalt wollte er sich nicht äußern.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Kiel: Die SPD sieht nach dem Rückzug von Linken-Fraktionschefin Wagenknecht offenbar Chancen für neue Bündnisse. Der stellvertretende Parteivorsitzende Stegner sagte, eine personelle Neuorientierung an der Fraktionsspitze der Linkspartei könnte mögliche Koalitionen diesseits der Union erleichtern. Diese Option sei mit Sahra Wagenknecht stets theoretischer Natur gewesen, so Stegner. Wagenknecht hatte zuvor angekündigt, im Herbst nicht erneut für den Fraktionsvorsitz der Linkspartei zu kandidieren. In einem Schreiben begründete sie ihre Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen. Linkenchef Riexinger äußerte die Hoffnung, dass Wagenknecht trotzdem der Partei als wichtiges Gesicht zur Verfügung steht.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Zum Sport: In der ersten Fußball-Bundesliga hält Eintracht Frankfurt Anschluss an die Champions-League-Plätze. Die Hessen gewannen in Düsseldorf mit 3:0. Fußball-Trainer Zinédine Zidane kehrt nach rund neun Monaten zu Real Madrid zurück. Das bestätigte der spanische Rekordmeister. Zidane erhält einen Vertrag bis 2022 und ersetzt den bisherigen Trainer Santiago Solari.| 12.03.2019 00:00 Uhr

Das Wetter: Zurzeit nachlassende Schauer, dahinter oft locker bewölkt, teils Aufklaren und örtlich Glättegefahr. Tiefstwerte plus 3 bis minus 2 Grad. Morgen nach teils freundlichem Beginn Aufzug dichter Wolken mit Regen. Höchstwerte 6 bis 9 Grad. An der Nordsee schwere Sturmböen möglich. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch oft grau, nass und windig, 6 bis 10 Grad. Am Donnerstag Regen und Schauer, kaum Sonne, 7 bis 10 Grad.| 12.03.2019 00:00 Uhr