NDR Info Nachrichten vom 27.02.2019:

May: Brexit könnte verschoben werden

London: Vor einer Abstimmung im britischen Parlament über die weiteren Schritte beim EU-Austritt hat Premierministerin May eine mögliche Verschiebung ins Spiel gebracht. Ein kurzer und begrenzter Aufschub des Brexit sei möglich, wenn sich bis Mitte März keine Mehrheit für eine andere Lösung abzeichne, erklärte May. Möglich wäre ein neuer Termin Ende Juni. Mit ihrem Einlenken kann May voraussichtlich eine Rebellion in ihrer Fraktion bei der für heute geplanten Abstimmung abwenden. Zahlreiche Abgeordnete und einige Kabinettsmitglieder hatten damit gedroht, der Premierministerin die Kontrolle über das Brexit-Verfahren zu entreißen, um einen ungeregelten EU-Ausstieg am 29. März zu verhindern.| 27.02.2019 00:00 Uhr

UN-Konferenz: Milliardenzusagen für den Jemen

Genf: Die Vereinten Nationen haben bei einer internationalen Geberkonferenz für den Jemen Hilfszusagen von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro erhalten. UN-Generalsekretär Guterres sprach von einem Erfolg. Die Bundesregierung sagte 100 Millionen Euro zu, die Europäische Union rund 160 Millionen Euro. Unter den größten Geberländern ist Saudi-Arabien, das selbst an der Seite von jemenitischen Regierungstruppen die Huthi-Rebellen bekämpft. Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" kritisierte, die Krise im Jemen lasse sich nur lösen, wenn die Geberländer ihre Beteiligung an dem Krieg beendeten.| 27.02.2019 00:00 Uhr

Merkel fordert Umdenken in Industriepolitik

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat ein grundlegendes Umdenken in der deutschen und europäischen Industriepolitik gefordert. Angesichts der steigenden Konkurrenz aus Asien müssten Politik und Wirtschaft langfristig strategisch zusammenarbeiten, sagte Merkel beim Asien-Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft. Die Kanzlerin forderte die Unternehmen auf, dafür die bisher in Deutschland gewohnte Distanz zwischen Wirtschaft und Staat zu überwinden. Angesichts der Systemunterschiede zu Staaten wie China komme man mit dieser Arbeitsteilung nicht mehr weiter. Merkel will heute mit Frankreichs Präsident Macron über eine Neuausrichtung der EU-Industriepolitik beraten.| 27.02.2019 00:00 Uhr

Weitere Personalkonsequenz im Fall Lügde

Detmold: Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs in Nordrhein-Westfalen gibt es weitere personelle Konsequenzen. Am Abend wurde bekannt, dass der Polizeidirektor der zuständigen Kreispolizeibehörde Lippe in ein anderes Amt versetzt wird. Zuvor hatte Innenminister Reul in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags mitgeteilt, dass die Zahl der Beschuldigten auf sieben gestiegen ist. Dazu gekommen sei ein 16-Jähriger, der kinderpornografisches Material besessen haben soll, so der CDU-Politiker. Außerdem sei jetzt klar, dass der heute 56-jährige Hauptverdächtige schon vor 17 Jahren unter Missbrauchsverdacht stand. Ein Ermittlungsverfahren sei damals offenbar nicht eingeleitet worden. Auf dem Campingplatz in Lügde sollen über Jahre hinweg mehr als 30 Kinder missbraucht und dabei gefilmt worden sein.| 27.02.2019 00:00 Uhr

Amri-Freund womöglich an Nizza-Anschlag beteiligt

Berlin: Ein mutmaßlicher Freund des Attentäters Anis Amri könnte auch am Terroranschlag in Nizza im Juli 2016 beteiligt gewesen sein. Das legen Recherchen des ARD-Magazins "Kontraste" und der "Berliner Morgenpost" nahe. Flugtickets und Handyaufnahmen deuteten darauf hin, dass Bilal Ben Ammar sich kurz vor dem Anschlag in Nizza aufgehalten hat. Damals war ein radikaler Islamist am französischen Nationalfeiertag mit einem LKW in eine Menschenmenge gerast; dabei kamen 86 Menschen ums Leben. Ein halbes Jahr später hatte Amri bei einem ähnlichen Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt 12 Menschen getötet. Obwohl Ben Ammar Amri bei diesem Attentat unterstützt haben soll, wurde er nur wenige Wochen danach abgeschoben.| 27.02.2019 00:00 Uhr

Venedig: Eintrittsgeld für Tagestouristen

Venedig: Tagestouristen müssen künftig in der italienischen Lagunenstadt ein Eintrittsgeld zahlen. Der Kommunalrat billigte mehrheitlich entsprechende Pläne der Stadtverwaltung. Demnach soll die Gebühr voraussichtlich ab Mai erhoben werden und zunächst pro Person drei Euro betragen. Ab kommendem Jahr soll der Betrag auf sechs Euro steigen und zeitweise bis auf zehn Euro angehoben werden können. Das Geld soll vor allem in die Instandhaltung und Reinigung der historischen Stadt fließen. Venedig verzeichnet seit Jahren steigende Besucherzahlen und versucht mit verschiedenen Strategien, den Touristenansturm zu kontrollieren.| 27.02.2019 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Es ist überwiegend klar und trocken, Tiefstwerte plus 5 bis minus 3 Grad. Am Tag verbreitet viel Sonne und trocken bei maximal 12 Grad in Flensburg bis 20 Grad in Bad Pyrmont, an der See 8 bis 11 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag einige Wolken, teils auch Auflockerungen, von der Ems bis zur Elbe hin etwas Regen, 7 bis 13 Grad. Am Freitag viele Wolken, zur Ostsee hin freundlich, 5 bis 10 Grad.| 27.02.2019 00:00 Uhr