NDR Info Nachrichten vom 07.07.2020:

Washington: Die USA sind offiziell aus der Weltgesundheitsorganisation ausgetreten. Eine entsprechende Erklärung sei bei UN-Generalsekretär Guterres eingereicht worden, erklärte ein Regierungsbeamter. Die Entscheidung von Präsident Trump, die Zusammenarbeit mitten in der Corona-Pandemie zu beenden, hatte weltweit Kritik ausgelöst. Trump wirft der UN-Sonderorganisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle Chinas zu stehen. Bereits im April hatte Trump die WHO-Beiträge eingefroren. Die USA waren bislang wichtigster Geldgeber. In diesem Jahr sollten sie knapp 116 Millionen Dollar zahlen.| 07.07.2020 21:30 Uhr

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer hat angekündigt, die Lösung der Flüchtlingsfrage auf EU-Ebene in den Mittelpunkt seiner Politik zu stellen. Er habe den Ehrgeiz, während der deutschen Ratspräsidentschaft einen großen Sprung zu schaffen, sagte Seehofer nach Beratungen mit seinen Kollegen aus den EU-Ländern. Beschlüsse wurden dabei nicht gefasst. Der deutsche Minister führte weiter aus, wenn es eine dauerhafte Lösung in der Asylpolitik gebe, könnten sich mehr Mitgliedsländer als bisher solidarisch zeigen und Flüchtlinge aufnehmen. Zumindest Eckpunkte sollen bis zum Jahresende vorliegen. Aus Seehofers Sicht sind drei Punkte wesentlich: eine Asyl-Vorprüfung an den EU-Außengrenzen, die Rückkehr abgewiesener Antragsteller in ihre Herkunftsländer und Wege zur legalen Einreise in die EU.| 07.07.2020 21:30 Uhr

Berlin: Deutschland will nach Angaben von Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer durchsetzen, dass alle UN-Blauhelmsoldaten künftig ein Training in Menschenrechtsfragen erhalten. Die CDU-Politikerin sagte in einer Videokonferenz des UN-Sicherheitsrates, vom Auftreten der Blauhelme hänge ab, wie Friedensmissionen der Vereinten Nationen wahrgenommen werden. Weiterhin plädiert Kramp-Karrenbauer dafür, mehr Frauen bei UN-Missionen einzusetzen. Hintergrund sind Berichte, wonach schlecht ausgebildete UN-Blauhelme bei ihren Auslandseinsätzen wiederholt negativ auffallen, auch mit Angriffen gegen die heimische Bevölkerung und vor allem auf Frauen.| 07.07.2020 21:30 Uhr

München: Nach mehr als fünf Jahren sind die neu aufgenommenen Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 eingestellt worden. Das bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Zuvor hatte unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Demnach wurden mehr als 1.000 Zeugen befragt und rund 300.000 Seiten Akten überprüft. Die Untersuchungen haben ergeben, dass der Attentäter, Gundolf Köhler, damals aus einer rechtsextremistischen Motivation heraus handelte. Nach früheren Ermittlungen hieß es, die Tat habe einen persönlichen Hintergrund. Hinweise auf Hintermänner oder Komplizen wurden nicht gefunden. Bei dem Bombenanschlag im September 1980 waren 13 Menschen gestorben, darunter der Attentäter. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.| 07.07.2020 21:30 Uhr

Schwerin: Mecklenburg-Vorpommern hat wie geplant weitere Lockerungen der Corona-Regeln auf den Weg gebracht. Wie Innenminister Caffier mitteilte, gilt die neue Verordnung der Landesregierung von diesem Freitag an. Danach dürfen sich die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wieder ohne strenge Kontakt-Beschränkungen treffen, bei Veranstaltungen sind höhere Teilnehmerzahlen zulässig und Tagestouristen dürfen das Land wieder besuchen, allerdings nur, wenn sie mit einer organisierten Bustour anreisen. Caffier verwies darauf, dass trotz der Lockerungen weiter die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden sollten. Man setze auf die Vernunft aller, egal ob Einheimischer oder Urlauber, so der CDU-Politiker.| 07.07.2020 21:30 Uhr

Berlin: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll offenbar zerschlagen werden. Laut einem Entwurf empfiehlt der Wissenschaftsrat eine Auflösung der Berliner Dachorganisation von Museen und anderen kulturellen Einrichtungen. Aus Sicht des Rats ist die Stiftung "strukturell überfordert". Dadurch drohten mehrere Institutionen den Anschluss an aktuelle Entwicklungen zu verpassen. Geplant ist demnach, vier eigenständige Stiftungen oder Anstalten für die Bereiche Staatliche Museen, Staatsbibliothek, Geheimes Staatarchiv und Iberoamerikanisches Institut in Berlin zu gründen.| 07.07.2020 21:30 Uhr

Nachts zeitweise Regen, an der Nordsee zum Teil Starkregen, Tiefstwerte 13 bis 8 Grad. Morgen zeitweise viele Wolken und etwas Regen, in Schleswig-Holstein länger freundlich, Temperaturen 16 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag wechselhaft und einzelne Schauer bei 17 bis 20 Grad. Am Freitag viele Wolken und vorübergehend Regen, später von der Nordsee her freundlicher, 16 bis 22 Grad.| 07.07.2020 21:30 Uhr