NDR Info Nachrichten vom 04.07.2020:

Wehrpflicht-Debatte: FDP und Linke dagegen

Berlin: Die Verteidigungsexpertin der FDP, Strack-Zimmermann, hat den Vorschlag der Wehrbeauftragten des Bundestages, Högl, für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht als überflüssig kritisiert. Die Bundeswehr brauche für ihre hochkomplexen Aufgaben Spezialisten, sagte Strack-Zimmermann. Rechte Tendenzen in der Truppe bekämpfe man nicht durch eine Zwangsverpflichtung aller jungen Menschen. Linkenfraktionschef Bartsch kritisierte, rechtsextremes Gedankengut in der Bundeswehr stehe nicht mit dem Ende der Wehrpflicht in Zusammenhang. Statt jungen Leuten selbstbestimmte Zeit zu nehmen, brauche es auf allen Ebenen der Bundeswehr eine Nulltoleranz gegenüber geschichtsvergessenen Faschisten, so Bartsch. Die Wehrbeauftragte hatte sich angesichts mehrerer rechtsextremistischer Vorfälle in der Bundeswehr für die Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. Wenn ein großer Teil der Gesellschaft eine Zeit lang Dienst leiste, würde das Ausbreiten von rechtsextremen Tendenzen in der Truppe erschwert, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".| 04.07.2020 13:00 Uhr

Juncker kritisiert Merkels Corona-Management

Berlin: Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Juncker hat das Verhalten der deutschen Regierung zu Beginn der Corona-Pandemie als uneuropäisch bezeichnet. Es sei ein Fehler von Kanzlerin Merkel gewesen, zunächst kein medizinisches Material mehr in andere Länder auszuführen, sagte Juncker dem "Spiegel". Er sei überrascht gewesen, dass ausgerechnet Deutschland zu derartigen Reflexen wieder fähig gewesen sei. Auch die Schließung der Grenzen, zum Beispiel zu Luxemburg, war nach Ansicht des langjährigen Europapolitikers verkehrt. Dass Deutschland sich aktuell gemeinsam mit Frankreich für einen EU-Wiederaufbaufonds einsetzt, lobte der Luxemburger.| 04.07.2020 13:00 Uhr

Bütikofer: Keine Auslieferungen mehr nach Hongkong

Hamburg: Der Europa-Abgeordnete der Grünen, Bütikofer, hat die Bundesregierung aufgefordert, das Auslieferungsabkommen mit Hongkong auszusetzen. Zur Begründung verwies er auf das umstrittene chinesische Sicherheitsgesetz für die Sonderverwaltungszone. Auf NDR Info sagte Bütikofer, man dürfe Menschen nicht dorthin ausliefern, wo ein totalitäres Regime die Bevölkerung unterdrücke. Deshalb müsse die Bundesregierung dem Vorgehen Kanadas folgen und das Abkommen mit Hongkong aussetzen. Das Parlament in Peking hatte das Sicherheitsgesetz vor wenigen Tagen verabschiedet. Offiziellen Angaben zufolge soll dadurch das Rechtswesen und die nationale Sicherheit in Hongkong gestärkt werden. Bürgerrechtler und Demonstranten befürchten dagegen, dass sie zum Schweigen gebracht werden sollen.| 04.07.2020 13:00 Uhr

USA: Feierlichkeiten zum 4. Juli starten trotz Corona

Washington: Ungeachtet der hohen Corona-Ansteckungszahlen hat US-Präsident Trump die Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhänigkeitstag eingeläutet. Vor tausenden Anhängern betonte er die Überlegenheit der USA. Sie seien das gerechteste und außerordentlichste Land, das jemals auf der Erde existiert habe, so Trump. Seine Rede nutzte der Präsident auch dazu, um die Protestbewegung gegen Rassismus zu kritisieren. Er sprach von einer gnadenlosen Kampagne zur Auslöschung der Geschichte. Dieser Angriff auf die Freiheit müsse gestoppt werden, sagte Trump weiter. Nach dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz hatte es landesweit Proteste gegen Rassismus gegeben. Sie lösten auch eine Debatte über die Erinnerungskultur aus. In mehreren Städten wurden Statuen gestürzt, die historische Figuren darstellen und mit Rassismus in Verbindung gebracht werden.| 04.07.2020 13:00 Uhr

Pubs und Restaurants in England wieder geöffnet

London: Mehr als drei Monate nach ihrer Schließung sind in England seit heute Pubs und Restaurants wieder geöffnet. Einer der ersten Besucher war Prinz William. Das britische Königshaus teilte mit, der Enkel von Königin Elisabeth habe sich in einem Pub in der ostenglischen Grafschaft Norfolk über die Arbeits- und Hygienebedingungen erkundigt. Die Regierung warnte die Kneipengänger vor Exzessen. Gesundheitsminister Hancock appellierte an die Vernunft der Menschen - betrunkene Schläger würden eingesperrt, wenn sie randalierten.| 04.07.2020 13:00 Uhr

Überschwemmungen in Japan: Tote befürchtet

Tokio: Sintflutartige Regenfälle haben im Südwesten Japans zu Überschwemmungen ganzer Wohngebiete geführt. Bei einem Erdrutsch sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Teile von Häusern wurden von fortgeschwemmt. Bis zu 200.000 Menschen wurden nach Medienberichten kurzfristig in Notunterkünfte gebracht. Zu mehreren Städten bestehe kein Kontakt. Der Regen hatte zuvor mehrere Flüsse über die Ufer treten lassen. Regierungschef Abe kündigte an, 10.000 Soldaten in die Katastrophenregion zu entsenden.| 04.07.2020 13:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Nachmittags zeitweise Regen, nur zum Harz hin und in Vorpommern freundlicher. Windig mit Höchstwerten von 17 bis 23 Grad. Morgen erst viel Regen, nachmittags gelegentlich auch Aufheiterungen. Höchstwerte 18 Grad auf Sylt bis 26 Grad in Göttingen. Weiterhin windig mit teils stürmischen Böen. Die weiteren Aussichten: Am Montag wechselhaft mit teils kräftigen Schauern oder Gewittern, 16 bis 21 Grad. Am Dienstag im Nordosten Regen, sonst freundlicher, 16 bis 19 Grad.| 04.07.2020 13:00 Uhr