NDR Info Nachrichten vom 04.07.2020:

Högl bringt neue Wehrpflicht ins Gespräch

Berlin: Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Högl, hat eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ins Gespräch gebracht. Die SPD-Politikerin äußerte sich in Zusammenhang mit rechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehr. Högl sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", es tue der Truppe sehr gut, wenn ein großer Teil der Gesellschaft eine Zeit lang seinen Dienst leiste. Das erschwere auch das Ausbreiten von Rechtsextremismus in der Bundeswehr, so Högl. Sie selbst habe bei ihrem Besuch der Spezialeinheit KSK im baden-württembergischen Calw in der vergangenen Woche erlebt, dass ein Teil der Elitesoldaten rechtsextremistische Vorfälle bagatellisiere. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt. Kanzlerin Merkel und Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer lehnen eine Wiedereinführung bisher ab.| 04.07.2020 08:45 Uhr

Missbrauchsbeauftragter kritisiert Landesregierungen

Berlin: Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Rörig, hat den Landesregierungen schwere Versäumnisse vorgeworfen. Sie müssten den Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch nun endlich zur Chefsache machen, sagte Rörig der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Politik brauche immer erst Skandale, um Konsequenzen zu ziehen. Die Bundesländer müssen aus Sicht des Missbrauchsbeauftragten eine Defizit- und Bestandsaufnahme machen. Mit Blick auf Jugendämter, Ermittlungsbehörden und Justiz solle unter anderem geklärt werden, ob Personal fehle oder Mitarbeiter ausreichend qualifiziert seien. Auch den Landesregierungungen sei bewusst, dass es bei Kindesmissbrauch ein sehr großes Dunkelfeld gebe, so Rörig. Es gehe folglich um das Schicksal von vielen Tausend Jungen und Mädchen.| 04.07.2020 08:45 Uhr

WHO: Bislang keine zweite Corona-Welle

Genf: Die weltweit steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen ist laut Weltgesundheitsorganisation kein Anzeichen einer zweiten Welle. Der Anstieg sei eher darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Länder nicht konsequent genug gegen das Virus vorgegangen seien, erklärte WHO-Nothilfekoordinator Ryan. Er rief die Menschen auf, sich weiter an die Hygiene-Regeln - wie regelmäßiges Händewaschen - zu halten. Eine zweite Corona-Welle ist nach Ansicht des Mediziners allerdings durchaus möglich, etwa im Winter. Dann könne sich das Virus aufgrund der räumlichen Nähe vieler Menschen leichter verbreiten, so Ryan.| 04.07.2020 08:45 Uhr

Aktivisten besetzen Tönnies-Schlachthof

Rheda-Wiedenbrück: Tierschützer haben heute früh den Hauptstandort des Fleischkonzerns Tönnies besetzt. Etwa 30 Mitglieder des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" blockierten die Zufahrtsstraße und erklommen das Dach des Schlachthofes. Die Polizei teilte mit, alles verlaufe bislang friedlich. Die Aktivisten fordern eine dauerhafte Schließung des Betriebs, der wegen eines massiven Corona-Ausbruchs in die Schlagzeilen geraten war. Der Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück ist bis auf Weiteres geschlossen.| 04.07.2020 08:45 Uhr

Pubs und Restaurants in England öffnen wieder

London: Mehr als drei Monate nach ihrer Schließung dürfen in England von heute an Pubs und Restaurants wieder öffnen. Unmittelbar vor der Wiedereröffnung warnte die britische Regierung die Kneipengänger vor Exzessen. Briten dürften heute auf jeden Fall in die Bar gehen, müssten aber vernünftig sein, sagte Gesundheitsminister Hancock der "Daily Mail". Betrunkene Schläger würden eingesperrt, wenn sie randalieren. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht. Neben Pubs und Restaurants dürfen von heute an auch Hotels, Museen und viele andere Einrichtungen wieder öffnen. Kritiker halten die umfrangreichen Lockerungen für verfrüht.| 04.07.2020 08:45 Uhr

Das Wetter

Heute bewölkt, zeitweise regnerisch, zum Harz hin und in Vorpommern gelegentlich heiter. Vielerorts stark windig mit stürmischen Böen oder Sturmböen. Höchstwerte 17 Grad in Eckernförde bis 23 Grad in der Uckermark.| 04.07.2020 08:45 Uhr