NDR Info Nachrichten vom 03.07.2020:

Bund will Commerzbank die Treue halten

Frankfurt am Main: Die Bundesregierung hat gelassen auf den angekündigten Personalumbau bei der Commerzbank reagiert. Aus dem Finanzministerium hieß es, der Bund bleibe bei seinem Engagement bei dem Kreditinstitut. Eine starke und zukunftsfähige Commerzbank sei wichtig - zum Beispiel für die Finanzierung der deutschen Wirtschaft. Der Bund hält seit der Finanzkrise vor rund zehn Jahren mehr als 15 Prozent der Aktien. Die Commerzbank hatte am Abend den Rückzug von Bankvorstand Zielke und Aufsichtsratschef Schmittmann angekündigt. Zielke soll bis spätestens Ende des Jahres gehen. Hintergrund dürften ein bevorstehender Strategiewechsel und das Sparprogramm der Bank sein.| 03.07.2020 23:00 Uhr

Umweltverbände: Kohleausstieg viel zu spät

Berlin: Umweltverbände haben den beschlossenen Kohleausstieg scharf kritisiert. Vom Deutschen Naturschutzring hieß es, der Plan bleibe meilenweit hinter dem zurück, was notwendig sei. Das letzte Kohlekraftwerk müsse bis spätestens 2030 abgeschaltet werden. Der Naturschutzring ist der Dachverband der Tier- und Umweltorganisationen in Deutschland. Der Industrie-Verband BDI lobte dagegen das Gesetz. Es sei ein wichtiger Meilenstein der Energiepolitik und nun gebe es Planungssicherheit. Bundestag und Bundesrat hatten beschlossen, dass Deutschland spätestens bis 2038 schrittweise aus der Kohle aussteigt. Regionen, die besonders von dem Ausstieg betroffen sind, sollen Strukturhilfen in Höhe von 40 Milliarden Euro bekommen. Und Betreiber von Kohlekraftwerken erhalten Entschädigungen, wenn ihre Anlagen vorzeitig stillgelegt werden.| 03.07.2020 23:00 Uhr

Fast alle Bundesländer kippen neuen Bußgeldkatalog

Hannover: Die meisten Bundesländer wenden den neuen und umstrittenen Bußgeldkatalog für Raser nicht mehr an. In Norddeutschland kündigten Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein an, ab sofort mit den alten Regeln zu arbeiten. Hintergrund sind mögliche Formfehler im neuen Bußgeldkatalog. Auch Bundesverkehrsminister Scheuer hatte deshalb dazu geraten, vorerst zu den alten Regeln zurückzukehren. Der neue Bußgeldkatalog sah unter anderem härtere Strafen für Raser vor.| 03.07.2020 23:00 Uhr

Castex will das Land einen

Paris: Angesichts der Folgen der Coronakrise will der neue französische Premierminister Castex das Land einen. Heute beginne eine neue Etappe der fünfjährigen Amtszeit von Präsident Macron, sagte Castex bei der Amtsübergabe in Paris. Die Prioritäten müssten sich nun ändern. Einzelheiten nannte der 55-jährige zunächst nicht. Castex bedankte sich bei seinem Vorgänger Philippe. Seine Arbeit werde in die Geschichte des Landes eingehen. Philippe und sein Kabinett waren heute früh zurückgetreten. Der Schritt war erwartet worden. Präsident Macron will seine Politik nach den Verlusten bei den Kommunalwahlen neu ausrichten.| 03.07.2020 23:00 Uhr

Noch größerer Job-Abbau bei Airbus?

Hamburg: Der Job-Abbau bei Airbus könnte in Norddeutschland größer ausfallen, als bislang angekündigt. Laut Gewerkschaft IG Metall sollen im Bezirk Küste fast 3.400 Stellen gestrichen werden. Dazu könnten noch hunderte Jobs bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec kommen. Das Unternehmen hat unter anderem Standorte in Nordenham und Varel. Airbus hatte gestern angekündigt, im Norden mehr als 3.100 Jobs zu streichen. Eine verlängerte Kurzarbeiter-Regelung könne diese Zahl aber noch schrumpfen lassen, hieß es von dem Flugzeugbauer. Airbus ist von der Pandemie besonders hart getroffen worden. Weltweit ist die Nachfrage nach neuen Maschinen eingebrochen.| 03.07.2020 23:00 Uhr

"Ocean Viking" ruft Notstand aus

Rom: Das Rettungsschiff "Ocean Viking" mit 180 Migranten an Bord hat den Notstand ausgerufen. Sieben Anfragen an Behörden um Zuweisung eines sicheren Hafens seien abgelehnt worden, teilte der Betreiber SOS Mediterranee mit. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden hätten sechs Personen einen Suizidversuch unternommen. Die Situation auf dem Schiff habe sich so verschlechtert, dass die Sicherheit der Geretteten und der Besatzung nicht mehr gewährleistet sei. Deshalb habe man Italien über den Notstand informiert.| 03.07.2020 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Nach Norden hin öfter dicht, nach Süden teils leicht bewölkt, später von Westen her Wolkenverdichtung und an der Nordsee Regen. Tiefstwerte 16 bis 12 Grad. Am Tage von der Nordsee her Wolken und Regen. Später von Südniedersachsen bis nach Vorpommern freundlicher und meist trocken. Höchstwerte 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag unbeständig bei 19 bis 27 Grad. Am Montag wechselhaft mit Schauern, 16 bis 22 Grad.| 03.07.2020 23:00 Uhr