NDR Info Nachrichten vom 01.07.2020:

Kindesmissbrauch: Strafrechtsverschärfung geplant

Berlin: Im Kampf gegen Kindesmissbrauch will die Bundesregierung das Strafrecht verschärfen. Justizministerin Lambrecht sagte bei der Vorstellung ihrer Reformvorschläge, die Gesetzesänderungen könnten noch in diesem Jahr beschlossen werden. Vorgesehen ist, sexualisierte Gewalt gegen Kinder künftig als Verbrechen einzustufen, das eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren nach sich ziehen kann. Besonders spürbar sollen die Strafen für den Besitz und die Verbreitung entsprechender Bilder und Filme erhöht werden. Bisher können Täter mit Geldstrafen oder drei Monaten Haft davonkommen, künftig soll beides mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr geahndet werden. Lambrecht sagte, bei der sogenannten Kinderpornografie handele es sich nicht um fiktive Bilder, sondern es werde Kindern unglaubliches Leid zugefügt. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Rörig, sieht in den Strafverschärfungen einen wichtigen Schritt. Wichtiger sei es aber, den Ermittlungsdruck zu erhöhen, erklärte er.| 01.07.2020 17:45 Uhr

Akk will KSK reformieren

Berlin: Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat bekräftigt, das Kommando Spezialkräfte neu auszurichten. Die CDU-Politikerin sagte mit Blick auf rechtsextremistische Vorfälle im KSK, die Eliteeinheit könne so nicht bestehen bleiben. Teilbereiche hätten sich verselbstständigt. Insgesamt sind nach den Worten der Ministerin 60 Maßnahmen geplant. Unter anderem werden internationale Kooperationen eingestellt und eine Kompanie aufgelöst.| 01.07.2020 17:45 Uhr

Wahlrechtsreform rückt in weite Ferne

Berlin: Eine Einigung der Bundestagsfraktionen auf eine Reform des Wahlrechts rechtzeitig vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr ist weiter fraglich. Die Vertreter von Union und SPD im Innenausschuss blockierten einen gemeinsamen Gesetzentwurf von FDP, Grünen und Linken, der eine Verkleinerung des Bundestages bewirken soll. Damit kann er am Freitag nicht im Plenum zur Abstimmung gestellt werden. Die SPD wiederum sieht noch Beratungsbedarf über den jüngsten Vorschlag von CDU und CSU. Dieser sieht unter anderem eine Verringerung der Zahl der Wahlkreise von derzeit 299 auf 280 vor. Ziel der geplanten Wahlrechtsreform ist es, dass der Bundestag - mit aktuell 709 Abgeordneten - nach der Wahl 2021 nicht noch größer wird.| 01.07.2020 17:45 Uhr

Klage nach Germanwings-Absturz abgewiesen

Düsseldorf: Die Lufthansa AG muss den Hinterbliebenen der Opfer des Germanwings-Absturzes von vor fünf Jahren kein zusätzliches Schmerzensgeld zahlen. Das Landgericht Essen hat entsprechende Klagen von acht Angehörigen abgewiesen. Im März 2015 hatte der depressive Co-Pilot das Flugzeug in den französischen Alpen absichtlich gegen einen Berg gesteuert. Alle 150 Menschen an Bord starben. Nach Ansicht der Richter waren für die Prüfung, ob der Mann flugfähig war, jedoch weder die Lufthansa noch die ebenfalls beklagte Flugschule in den USA verantwortlich, sondern das Luftfahrtbundesamt.| 01.07.2020 17:45 Uhr

Sennheiser will 650 Stellen streichen

Hannover: Der Audiospezialist Sennheiser will hunderte Arbeitsplätze streichen. Nach Angaben des Unternehmens sollen bis 2022 weltweit rund 650 der aktuell 2800 Stellen wegfallen. In Deutschland sind demnach 300 Jobs betroffen. Grund für den Stellenabbau sind laut Sennheiser ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2019 mit einem Verlust nach Steuern von 3,1 Millionen Euro und die Auswirkungen der Corona-Krise. Demnach befürchtet das Unternehmen auch für das kommende Jahr einen schwächeren Absatz, etwa bei Mikrofonen. Hintergrund sind die starken Einschränkungen der Veranstaltungs- und Musikbranche durch Corona-Beschränkungen.| 01.07.2020 17:45 Uhr

Wettervorhersage

Dichte Wolken, etwas Sonne, gebietsweise Schauer und einzelne Gewitter, Temperaturen um 21 Grad.| 01.07.2020 17:45 Uhr