NDR Info Nachrichten vom 30.06.2020:

Merkel und Macron: Wiederaufbaufonds muss wirksam sein

Meseberg: Bundeskanzlerin Merkel hat in der Debatte über den europäischen Wiederaufbaufonds Kompromissbereitschaft signalisiert. Merkel sagte nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Macron auf Schloss Meseberg, natürlich werde es Änderungen am Vorschlag der EU-Kommission geben. Auch Macron betonte, es sei wichtig, dass der Fonds Wirkung zeige. Er soll ein Volumen von 750 Milliarden Euro umfassen. Vorgesehen ist, davon 500 Milliarden Euro als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite an EU-Staaten zu vergeben. Widerstand kommt aus Österreich, den Niederlanden, Schweden und Dänemark. Sie lehnen Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen, ab.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Missbrauchfälle in NRW: Zehntausende Verdächige

Düsseldorf: Ermittler der Polizei sind im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach auf Spuren gestoßen, die zu mehr als 30 000 Verdächtigen führen könnten. Diese Zahl nannte Nordrhein-Westfalens Justizminister Biesenbach. Der CDU-Politiker sagte, es handele sich um internationale pädokriminelle Netzwerke mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Die Verdächtigen tauschten sich in Gruppenchats über Kindesmissbrauch aus und verabreden sich dort zu solchen Taten. In den Gruppen gehe es auch um Themen wie geeignete Beruhigungsmittel für Kinder.| 30.06.2020 00:00 Uhr

"Spiegel": MAD findet Politikerliste bei Reservisten

Berlin: Der Militärische Abschirmdienst, MAD, hat nach "Spiegel"-Informationen bei einem rechtsextremen Reservisten detaillierte Informationen über mehrere Politiker und Prominente gefunden. Wie das Magazin berichtet, wurde gegen den Unteroffizier aus Niedersachsen umgehend ein Dienstverbot verhängt. Der MAD sei dem Mann auf die Spur gekommen, da er sich an zwei rechtsextremen Chatgruppen beteiligt habe. Auf den Datenträgern des Verdächtigen hätten die Ermittler eine detaillierte Liste von 17 Politikern und Prominenten gefunden, die mit Handynummern und teilweise mit ihren Privatadressen aufgeführt seien. Die Fahnder prüfen dem Bericht zufolge nun, ob der Reservist oder die anderen Chatteilnehmer mit der Liste gewaltsame Aktionen gegen die Politiker vorbereiteten.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Kohle-Ausstieg: Einigung auf Entschädigung

Berlin: Der Weg für einen Bundestagsbeschluss zum Kohleausstieg ist frei. Wie mehrere Agenturen übereinstimmend berichten, haben sich Union und SPD auf die zuletzt noch umstrittenen Regelungen für die Entschädigung von Steinkohle-Betreibern verständigt. Damit kann der Bundestag am Freitag das Kohleausstiegsgesetz sowie die Hilfen für die betroffenen Regionen beschließen. Bis spätestens 2038 soll das letzte Kraftwerk vom Netz. Für das Rheinische Revier sowie die ostdeutschen Gebiete sind insgesamt bis zu 40 Milliarden Euro an Hilfen für den Strukturwandel vorgesehen.| 30.06.2020 00:00 Uhr

AKW Fessenheim wird abgeschaltet

Fessenheim: Nahe der deutschen Grenze hat die Abschaltung des zweiten und letzten Reaktors des französischen Atomkraftwerks begonnen. Das älteste AKW Frankreichs soll nach 43 Jahren endgültig den Betrieb einstellen. Wie der Betreiber mitteilte, bleiben die Brennelemente aber noch etwa drei Jahre in Fessenheim, bis sie abtransportiert werden können. Frankreich reagiert mit der Abschaltung auf langjährige Forderungen aus Deutschland und der Schweiz. Beide Länder waren besorgt über häufige Störfälle und das Erdbebenrisiko am Oberrhein.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Banken geben Gelder für MV-Werften frei

Schwerin: Banken und Bürgen haben Geld für eine Zwischenfinanzierung bei den MV Werften freigegeben. Damit ist die Zahlungsfähigkeit der Schiffsbauer vorerst sichergestellt. Es geht um 175 Millionen Euro aus einem Guthabenkonto. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Glawe sagte, mit der Freigabe der Mittel könne die Liquidität der Werften weiter sichergestellt werden. Infolge der Corona-Krise ruht seit Mitte März die Arbeit an den drei Standorten in Wismar, Warnemünde und Stralsund. Dort sind etwa 3100 Menschen tätig.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Missbrauch in Pflegheim: Aufklärung gefordert

Hannover: Die Grünen in Niedersachsen fordern nach einem Bericht über Misshandlungen in einem Celler Pflegeheim Aufklärung. Die Landtagsfraktion rief das zuständige Sozialministerium auf, den Vorwürfen nachzugehen. Eine Sprecherin sagte, es dürfe jetzt aber keinen Generalverdacht gegen alle Pflegekräfte geben. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass Bewohner des Heims in Celle misshandelt worden sein sollen. Drei Beschuldigte wurden demnach entlassen und Strafanzeige gestellt. Unter anderem sollen Pflegebedürftige über Nacht im Bett fixiert worden sein.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Bericht: Schalke erhält Bürgschaft vom Land NRW

Gelsenkirchen: Der wirtschaftlich angeschlagene Fußball-Bundesligist Schalke 04 erhält nach Zeitunungsinformationen Unterstützung vom Land Nordrhein-Westfalen. Wie das Handelsblatt berichtet, gewährt die Regierung von Ministerpräsident Laschet dem Verein eine Landesbürgschaft in Höhe von rund 40 Millionen Euro. Einzelheiten sollen morgen bekanntgegeben werden. Schalke hat Schulden in Höhe von 197 Millionen Euro.| 30.06.2020 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts leicht bewölkt, von Norden Regen, Tiefswerte 10 bis 16 Grad. Tagsüber im Norden häufig Regen, im Süden freundlicher, maximal 18 bis 22 Grad. Die weiteren Aussichten: Mittwoch und Donnerstag weiter gebietsweise Schauer oder Regen, bei 17 bis 22 Grad.| 30.06.2020 00:00 Uhr