NDR Info Nachrichten vom 25.06.2020:

München: Der in einen Milliardenskandal verstrickte Finanzdienstleister Wirecard ist pleite. Als erster Dax-Konzern überhaupt meldete Wirecard Insolvenz an. Der entsprechende Antrag wurde beim zuständigen Amtsgericht München gestellt. Grund sei eine drohende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung des Unternehmens, heißt es in einer Börsenmiteilung. In der Wirecard-Bilanz fehlen fast zwei Milliarden Euro, die der Konzern als Guthaben ausgewiesen, in Wirklichkeit aber nie besessen hat. Ermittler vermuten, dass die Bestätigungen über Treuhandkonten in Asien gefälscht wurden. Wirecard-Chef Braun war vergangene Woche zurückgetreten, Montag stellte er sich der Polizei. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm unter anderem Bilanzfälschung vor.| 25.06.2020 15:45 Uhr

Frankfurt am Main: Bei Lufthansa läuft die entscheidende Hauptversammlung zur Zukunft des Unternehmens. Die Aktionäre stimmen darüber ab, ob der Staat mit einem milliardenschweren Rettungspaket bei der Fluggesellschaft einsteigen soll. Finanzminister Scholz und Wirtschaftsminister Altmaier warben zu Beginn des Treffens noch einmal für das Angebot des Bundes. Scholz sagte, der Staat unterstütze mit dem Hilfsprogramm nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die mehr als einhunderttausend Beschäftigten. Am Vormittag hatte die EU-Kommission den geplanten Staatseinstieg genehmigt. Um Mitbewerber nicht zu benachteiligen, muss Lufthansa aber einige Start- und Landerechte abtreten.| 25.06.2020 15:45 Uhr

Berlin: Nach jahrelangen Rentensteigerungen könnte die übliche Erhöhung der Altersbezüge im kommenden Jahr im Westen Deutschlands ausfallen. Im Osten wird es voraussichtlich lediglich eine leichte Anhebung um 0,7 Prozent geben. Zu dieser Einschätzung kommt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, Gunkel. Die Annahmen gingen von sinkenden Durchschnittslöhnen und einer niedrigeren Zahl an Beitragszahlern aus, sagte Gunkel mit Blick auf die Corona-Krise. Er verwies zugleich darauf, dass Rentenkürzungen durch eine Schutzklausel gesetzlich ausgeschlossen sind.| 25.06.2020 15:45 Uhr

Innsbruck: Nach dem Corona-Ausbruch im österreichischen Wintersportort Ischgl hat einer Studie zufolge fast jeder zweite Einwohner Antikörper gebildet. Der Medizinischen Universität Innsbruck zufolge sind gut 42 Prozent der Testpersonen nachweislich mit dem Virus infiziert gewesen. Wegen der hohen Konzentration der Antikörper könne man davon ausgehen, dass die Betroffenen jetzt immun sind. Auffällig sei, dass aus dieser Gruppe zuvor nur 15 Prozent positiv getestet wurden. Die überwiegende Mehrheit hätte also keine oder nur sehr milde Symptome wie leichten Schnupfen gehabt. Skitouristen hatten das Virus von Ischgl aus in mehrere Länder getragen. Hunderte Deutsche wollen deshalb die österreischichen Behörden verklagen.| 25.06.2020 15:45 Uhr

Borkum: Eineinhalb Jahre nach der Havarie der "MSC Zoe" liegt der Abschlussbericht der zuständigen Bundesstelle vor. Die Experten haben untersucht, warum im Januar 2019 bei stürmischer See hunderte Container über Bord gehen konnten. Laut Bericht wurden alle Regeln zum Beladen und Sichern eingehalten. Hauptgrund für die Havarie ist demnach die Bauart des knapp 400 Meter langen Frachters. Dieser Schiffstyp richte sich bei hohem Wellengang sehr schnell wieder auf. Dadurch wirkten enorme Kräfte auf die Deckladung. Das brachte die Containerstapel zum Einsturz. Die gut 340 verlorenen Container wurden später vor den Inseln Ameland und Borkum gefunden. Weil die meisten kaputt gingen, wurde tonnenweise Ladung an die Strände gespült.| 25.06.2020 15:45 Uhr

Viel Sonne, örtlich ziehen Wolkenfelder durch, einzelne Schauer, in Mecklenburg-Vorpommern teils Gewitter, meist aber trocken. Höchstwerte 22 bis 30 Grad.| 25.06.2020 15:45 Uhr