NDR Info Nachrichten vom 25.06.2020:

Bilanzskandal: Wirecard meldet Insolvenz an

München: Nach einem milliardenschweren Bilanzskandal steht der Finanzdienstleister Wirecard vor der Pleite. Der DAX-Konzern hat beim Amtsgericht München offiziell Insolvenz angemeldet. Für die Tochterfirmen werden die entsprechenden Verfahren noch geprüft, teilte Wirecard mit. Es ist das erste Mal, dass ein Unternehmen aus dem deutschen Leitindex zahlungsunfähig ist. In der Bilanz fehlen fast zwei Milliarden Euro. Der Konzern hatte eingeräumt, dass es sich bei dem angeblichen Treuhandvermögen vermutlich um eine Luftbuchung handelt. Die entsprechenden Belege waren offenbar gefälscht. Die Vorwürfe waren seit Monaten bekannt. Konzern-Chef Braun trat vergangene Woche zurück. Gegen ihn wird wegen möglicher Bilanzfälschung und Marktmanipulation ermittelt. Wirecard hatte Finanzdienstleistungen für bekannte Unternehmen wie Ikea und Aldi abgewickelt. Insider gehen davon aus, dass die Gläubiger den Großteil ihres Geldes verlieren werden.| 25.06.2020 12:15 Uhr

Lufthansa: EU-Kommission genehmigt geplante Staatshilfe

Brüssel: Die EU-Kommission hat das geplante Lufthansa-Rettungspaket der Bundesregierung genehmigt. Voraussetzung sei allerdings, dass die Fluglinie bestimmte Auflagen zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einhält, hieß es von der Brüsseler Behörde. Danach muss die Lufthansa auf acht tägliche Start- und Landerechte in München und Frankfurt am Main verzichten. Über die geplante Staatshilfe in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro entscheiden heute auch die Aktionäre des Konzerns. Das Programm umfasst neben Krediten eine Beteiligung des Bundes. Dieser soll künftig 20 Prozent der Unternehmens-Aktien halten. Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Kindler, erneuerte auf NDR Info seine Kritik an dem Hilfspaket. Zwar müsse eine Insolvenz der Lufthansa abgewendet werden. In dem Programm fehlten aber Mitspracherechte des Bundes. Kindler bezeichnete dies als Risiko für das Vermögen der Steuerzahler.| 25.06.2020 12:15 Uhr

Althusmann: Tourismus-Auflagen sind notwendig

Hannover: Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann hat das angekündigte Beherbergungsverbot für Touristen aus dem Raum Gütersloh verteidigt. Auf NDR Info sagte der CDU-Politiker, er könne die Verärgerung der betroffenen Menschen verstehen. Die Landesregierung müsse aber dafür sorgen, dass sich das Corona-Virus nicht verbreite. Er sprach von der schwersten Krise in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Von morgen an benötigen Reisende aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf eine Bescheinigung über einen negativen Corona-Test. Anderenfalls dürfen sie in Niedersachsen nicht in Hotels, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen übernachten. Hintergrund ist der Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies. Auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es entsprechende Regelungen.| 25.06.2020 12:15 Uhr

Rentenerhöhung 2021 könnte im Westen ausfallen

Berlin: Nach jahrelangen Rentensteigerungen könnte die übliche Erhöhung der Altersbezüge im kommenden Jahr im Westen Deutschlands ausfallen. Im Osten wird es voraussichtlich lediglich eine leichte Anhebung um 0,7 Prozent geben. Zu dieser Einschätzung kommt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, Gunkel. Die Annahmen gingen von sinkenden Durchschnittslöhnen und einer niedrigeren Zahl an Beitragszahlern aus, sagte Gunkel mit Blick auf die Corona-Krise. Er verwies zugleich darauf, dass Rentenkürzungen durch eine Schutzklausel gesetzlich ausgeschlossen sind.| 25.06.2020 12:15 Uhr

Börse

Der Dax steigt um 0,6 Prozent auf 12.162 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 1,2 Prozent niedriger bei 22.260 . Der Euro kostet einen Dollar 12 28 .| 25.06.2020 12:15 Uhr

Das Wetter

Neben viel Sonne auch örtlich Durchzug von Wolkenfeldern und einzelne Schauer möglich, in Mecklenburg-Vorpommern teils Gewitter, meist aber trocken. Höchstwerte 22 bis 30 Grad.| 25.06.2020 12:15 Uhr