NDR Info Nachrichten vom 18.06.2020:

Bundestag: Gesetz gegen Hass und Hetze beschlossen

Berlin: Der Bundestag hat härtere Strafen bei Hass und Hetze im Internet beschlossen. In Zukunft gilt demnach schon die Androhung von Körperverletzungen und sexuellen Übergriffen als Straftat. Bis jetzt war das nur bei Morddrohungen der Fall. Für entsprechende Kommentare können künftig Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren verhängt werden. Die Anbieter von Sozialen Netzwerken müssen durch die Änderung nicht nur bestimmte Posts löschen, sondern diese auch sofort dem Bundeskriminalamt melden. Außerdem sind sie angehalten, die jeweilige IP-Adresse weiterzuleiten, damit Täter schnell identifiziert werden können. Durch das neue Gesetz sollen außerdem Kommunalpolitiker und Bedienstete in Notaufnahmen besser geschützt werden. Bundesjustizministerin Lambrecht sagte, wer hetze und drohe, müsse mit Anklagen und Verurteilungen rechnen.| 18.06.2020 20:30 Uhr

EU-Vorsitz: Merkel wirbt, Opposition kritisiert

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat die Europäische Union aufgerufen, die Corona-Pandemie für wichtige Reformen zu nutzen. In einer Regierungserklärung im Bundestag sagte die Kanzlerin mit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft, der Vorsitz werde eine Herausforderung. Die Art und Weise, wie die Union die Krise bewältige, werde auch über den Wohlstand der Staaten und ihre Rolle in der Welt entscheiden. Europa befinde sich in einem tiefgreifenden Umbruch, etwa beim Klimawandel und bei der Digitalisierung. Von der Opposition gab es Kritik. FDP-Chef Lindner forderte, neue Hilfsprogramme müssten an konkrete Vorhaben geknüpft werden. Sonst werde aus einer Bazooka mit Wumms nur eine Gießkanne. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel sagte, Deutschland habe in dieser Situation keine Milliarden zu verschenken.| 18.06.2020 20:30 Uhr

Anklage: Moskau ließ Georgier in Berlin ermorden

Karlsruhe: Im Mordfall eines Georgiers in Berlin hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen einen Russen erhoben. Nach Einschätzung der Behörde handelte es sich um eine Tat im Auftrag der Regierung in Moskau. Der Fall hatte 2019 zu einer Krise in den deutsch-russischen Beziehungen geführt. Ein Mann aus Georgien war damals in Berlin von einem Fahrrad aus erschossen worden. Ein tatverdächtiger Russe sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er soll enge Kontakte zum Geheimdienst FSB haben. Der russische Botschafter in Deutschland wies den von der Bundesanwaltschaft erhobenen Vorwurf zurück, bei dem Mord an dem Georgier habe es sich eine Auftragstat staatlicher Stellen gehandelt. Die Behauptung sei unbegründet.| 18.06.2020 20:30 Uhr

Göttingen: Hochhaus unter Quarantäne

Göttingen: Die Behörden der niedersächsischen Stadt haben ein Hochhaus mit etwa 700 Bewohnern unter Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu unterbinden. In dem Gebäudekomplex waren bei Tests etwa 100 neue Corona-Fälle aufgetreten. Die Quarantäne gilt für eine Woche. Dies sei notwendig, um Infektionsketten zu unterbrechen, hieß es zur Begründung. Für die Bewohner werde unter anderem ein mobiles medizinisches Versorgungszentrum aufgebaut. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte Göttingen mit einem massiven Corona-Ausbruch in einem anderen Hochhauskomplex zu kämpfen.| 18.06.2020 20:30 Uhr

Corona: Bundeswehr hilft in Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück: Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb erhält der Kreis Gütersloh Hilfe von der Bundeswehr. Wie das Landeskommando Nordrhein-Westfalen mitteilte, werden 25 Soldaten und Soldatinnen bei den Tests und bei der Dokumentation helfen. Derzeit werden in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies alle Mitarbeiter in der Produktion auf Corona getestet. Bei mehr als 730 von ihnen wurde das Virus schon nachgewiesen. Vor dem privaten Tönnies-Anwesen und einem Werk des Schlachtbetriebs protestierten heute zahlreiche Lehrer, Eltern und Kinder. Nach dem Corona-Ausbruch sind Schulen und Kindergärten im Kreis Gütersloh geschlossen.| 18.06.2020 20:30 Uhr

2. Liga: Kiel besiegt Dresden

zum Sport: In der zweiten Fußball-Bundesliga hat Holstein Kiel gegen Dynamo Dresden mit 2:0 gewonnen. Kiel sicherte sich so vorzeitig den Klassenerhalt.| 18.06.2020 20:30 Uhr

Wettervorhersage

Viele Wolken und gebietsweise Regen oder gewittrige Schauer bei Temperaturen von 17 auf Rügen bis 24 Grad in Teilen Hamburgs. In der Nacht dicht bewölkt und schauerartiger, teils gewittriger Regen, örtlich Unwettergefahr. Tiefstwerte 16 bis 12 Grad. Morgen unbeständig und teils kräftige Schauer, im Osten auch Gewitter möglich. Höchstwerte 17 bis 23 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend Sonne, Wolken, Schauer und örtlich auch Gewitter, ganz im Westen freundlicher. Höchstwerte 17 bis 22 Grad.| 18.06.2020 20:30 Uhr