NDR Info Nachrichten vom 11.06.2020:

Kindesmissbrauch: Lambrecht nun auch für härtere Strafen

Berlin: Bundesjustizministerin Lambrecht hat sich in der Debatte über ein schärferes Strafrecht bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie gesprächsbereit gezeigt. Die SPD-Politikerin kündigte Beratungen mit Politikern, Missbrauchsbeauftragten, Polizei, Justiz und Jugendämtern an, um bei Prävention, Ermittlung und Strafverfolgung voranzukommen. Sie wolle härtere Strafen für Missbrauchsfälle ermöglichen, die nicht mit körperlicher Gewalt und Misshandlungen einhergingen, erklärte Lambrecht. Schwere Taten wie in Münster könnten schon jetzt mit bis zu 15 Jahren Haft geahndet werden. CDU und CSU hatten in den vergangenen Tagen gefordert, Kindesmissbrauch in jedem Fall als Verbrechen zu werten. Lambrecht hatte dies zunächst zurückgewiesen und gesagt, wichtiger sei es, den Ermittlern mehr Möglichkeiten zu geben.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Maas und EU-Kollegen gleichen Reisestandards ab

Berlin: Mit Blick auf die Aufhebung der Corona-Reisebeschränkungen vieler europäischer Länder hat Außenminister Maas mit mehreren EU-Kollegen Mindeststandards für einen sicheren Sommerurlaub abgeglichen. In einer Videokonferenz ging es nach Angaben des SPD-Politikers unter anderem um den Infektionsschutz, die örtliche Gesundheitsversorgung von Reisenden sowie das Vorgehen im Falle wieder steigender Infektionszahlen. Laut Maas verfügen alle Mitgliedsstaaten über außerordentliche und effektive Mechanismen, auf die man sich im Fall der Fälle verlassen kann. Der Minister betonte auch die Eigenverantwortung aller Urlauber und mahnte zu Vorsicht. An dem Video-Gespräch nahmen neben Maas zwölf Außenminister teil - darunter von Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich und Spanien. Anfang kommender Woche will das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen für die EU-Länder, Schengen-Staaten und Großbritannien aufheben.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Merkel pocht auf mehr Marktzugang in China

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat an den chinesischen Ministerpräsidenten Li appelliert, deutschen Unternehmen einen besseren Marktzugang zu verschaffen. Das teilte Regierungssprecher Seibert nach einer Videokonferenz beider Politiker mit. Nach seinen Angaben setzte sich Merkel in dem Gespräch dafür ein, dass deutsche und andere ausländische Unternehmen in China gleich behandelt werden. Im Mittelpunkt der Videokonferenz standen die Bewältigung der Corona-Pandemie und der Ausbau der Wirtschaftskooperation. Auch der deutsch-chinesische Menschenrechtsdialog und die Lage in Hongkong seien zur Sprache gekommen, erklärte Seibert.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Trump will in Proteste in Seattle eingreifen

Washington: US-Präsident Trump hat damit gedroht, in Seattle in die Proteste infolge des Todes von George Floyd einzugreifen. Über Twitter forderte er Bürgermeisterin Durkan und den Gouverneur des Bundesstaats Washington, Inslee, erneut auf, in der Großstadt wieder die Kontrolle zu erlangen. Andernfalls werde er es tun, so der Präsident. Zuvor hatte Trump geschrieben, "inländische Terroristen" hätten in Seattle an der Westküste die Kontrolle übernommen. Gouverneur Inslee forderte ihn daraufhin auf, sich aus den Angelegenheiten des Staates Washington herauszuhalten. In Seattle war es während der Proteste zu teils gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Schweden: Rekordanstieg bei Corona-Neuinfektionen

Stockholm: Schweden verzeichnet die bislang höchste Zahl von Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Nach Angaben der staatlichen Gesundheitsbehörde sind innerhalb von 24 Stunden knapp 1.500 Erkrankungen hinzugekommen. Zur Begründung hieß es, durch vermehrte Tests seien auch Fälle erfasst worden, bei denen die Betroffenen nur milde Symptome gezeigt hätten. Insgesamt sind in Schweden damit 48.300 Infektionen bestätigt. Etwa 4.800 Erkrankte sind gestorben. Schweden hatte in der Corona-Krise mehr auf freiwillige Maßnahmen statt auf Vorschriften gesetzt.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Männer mit Hubschrauber aus Watt gerettet

Neufeld: In Schleswig-Holstein hat die Feuerwehr drei Männer aus dem Watt gerettet, die bereits bis zur Brust im Schlick versunken waren. Die Männer hätten gestern Abend bei Neufeld im Mündungsbereich der Elbe einen Bootsunfall gehabt und hätten vergeblich versucht, zu Fuß ans Festland zu gelangen, teilte die Feuerwehr mit. Wegen des schlammigen Untergrunds und der Dunkelheit hatten die Einsatzkräfte Schwierigkeiten, die drei zu erreichen. Die Männer wurden schließlich mit Hilfe eines Hubschraubers vor dem Ertrinken gerettet.| 11.06.2020 21:30 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht zunächst stark bewölkt und gebietsweise etwas Regen. Im Verlauf aufgelockert, teils auch neblig-trüb. Tiefstwerte 14 bis 11 Grad. Morgen zeitweise sonnig, nur vereinzelt Schauer oder kurze Gewitter. 20 bis 28. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend und Sonntag, Sonne und Wolken im Wechsel, zeitweise kräftige Gewitter bei 18 bis 29 Grad.| 11.06.2020 21:30 Uhr