NDR Info Nachrichten vom 11.06.2020:

Berlin: Bundesjustizministerin Lambrecht plant einen runden Tisch zum Thema Kindesmissbrauch. Der "Passauer Neuen Presse" sagte Lambrecht, sie wolle alle wichtigen Akteure zusammenbringen. Die Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie sei eine Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden könne. An dem Dialog sollen demnach der Missbrauchsbeauftragte des Bundes, das Familien- und das Innenministerium sowie Experten aus Polizei, Jugendämtern und Gerichten teilnehmen. Die CDU-Spitze hatte gefordert, dass Kindesmissbrauch in jedem Fall als Verbrechen und nicht mehr nur als Vergehen geahndet werden müsse, damit in jedem Fall eine Mindeststrafe von einem Jahr drohe. Zudem müsse der Strafrahmen bei Besitz oder Beschaffung von kinderpornografischem Material erhöht werden.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Frankfurt am Main: Bei der schwer angeschlagenen Lufthansa stehen 22.000 Vollzeitstellen auf der Kippe, die Hälfte davon in Deutschland. Die Fluggesellschaft betonte nach einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern, nötig sei eine signifikante Senkung der Personalkosten. Betriebsbedingte Kündigungen will die Fluggesellschaft durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen aber möglichst vermeiden. Die Lufthansa ist von der Corona-Krise schwer getroffen. Konzernchef Spohr rechnet erst in mehreren Jahren mit einer Normalisierung des Angebots und hat bereits eine tiefgreifende Umstrukturierung angekündigt.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Potsdam: Brandenburgs bisheriger AfD-Landeschef Kalbitz klagt gegen den Rauswurf aus seiner Partei. Der 47-Jährige hat nach eigenen Angaben einen Eilantrag beim Berliner Landgericht eingereicht. Der AfD-Bundesvorstand hatte die Parteimitgliedschaft vor rund vier Wochen für nichtig erklärt. Als Grund gab der Vorstand an, Kalbitz habe frühere Mitgliedschaften in der rechtsextremen und inzwischen verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" verschwiegen. Kalbitz selbst weist die Vorwürfe zurück. Er geht gegen den Rauswurf bereits vor dem Bundesschiedsgericht der AfD vor.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Munster: Die USA verlegen für die Militärübung "Defender Europe" 600 Soldaten nach Niedersachsen. Sie werden im kommenden Monat auf dem Truppenübungsplatz Munster zu einem dreiwöchigen Training erwartet. Das teilte das Verteidigungsministerium dem zuständigen Ausschuss im Bundestag mit. 400 bereits in Deutschland stationierte US-Soldaten sollen die Neuankömmlinge unterstützen. Die Bundeswehr nehme nicht aktiv an dem Training teil, stehe aber bereit, um zu helfen, heißt es. Die Militärübung "Defender Europe" war wegen der Corona-Pandemie unterbrochen worden. Es sollte die größte Übung der US-Armee in Europa seit 25 Jahren sein. Sie wird nun in Teilen fortgesetzt.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Göttingen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Sprengstoffanschlag in Einbeck gegen einen 26-jährigen Mann. Es soll sich um einen Neonazi handeln. Der Mann steht im Verdacht, gestern einen Sprengkörper im Briefkasten einer Frau gezündet zu haben. Die 41-Jährige engagiert sich gegen Rechtsextremismus in der Region. Bei der Explosion entstand erheblicher Sachschaden. Der 26-Jährige wurde dabei so schwer an der Hand verletzt, dass die Ermittler eine Blutspur bis zu seinem Wohnhaus in Einbeck verfolgen konnten. Bei Durchsuchungen stellten Beamte Beweismittel sicher, darunter auch Waffen. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Vrutky: In einer Grundschule in der Slowakei hat ein Mann mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Nach Angaben der Polizei wurde die stellvertretende Schulleiterin bei dem Vorfall getötet. Mehrere weitere Personen seien schwer verletzt worden. Das Motiv des Angreifers ist noch unklar - er wurde von Spezialeinheiten erschossen.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Brüssel: Wölfe müssen auch dann geschützt werden, wenn sie in Dörfer kommen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. In dem Urteil heißt es, der Schutz gelte unabhängig davon, ob sich die Tiere in ihrem gewöhnlichen Lebensraum, in Schutzgebieten oder aber in der Nähe menschlicher Niederlassungen befinden. Ausnahmen von dieser Regelung seien nur dann zulässig, wenn etwa die öffentliche Sicherheit oder die Volksgesundheit bedroht werde. Hintergrund des Verfahrens war ein Fall aus Rumänien 2016. Dort war ein Wolf in einem Dorf aufgetaucht, das zwischen zwei Schutzgebieten liegt.| 11.06.2020 13:00 Uhr

Nachmittags bewölkt, zeitweilig Regen neben trockenen Abschnitten, Temperaturen 18 Grad in Kiel, bis 21 Grad in Hildesheim. Nachts letzter Regen, stellenweise Nebelbildung. Tiefstwerte 14 bis 11 Grad. Morgen wechselnd wolkig und meist trocken, veinzelt Schauer oder Gewitter, in Niedersachsen oft sonnig. 18 bis 28 Grad. Am Sonnabend kräftige Gewitter, schwülwarm, an Nord- und Ostsee Temperaturen um 20 Grad; im Göttinger Raum bis 29 Grad.| 11.06.2020 13:00 Uhr