NDR Info Nachrichten vom 06.06.2020:

Elf Festnahmen in neuem Kindesmissbrauchsfall

Münster: In einem schweren Fall von mehrfachem Kindesmissbrauch hat die Polizei elf Verdächtige festgenommen. Sie stammen aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und Hessen. Wie die Behörden in Münster mitteilten, sitzen sieben von ihnen in Untersuchungshaft. Mehrere Männer sollen drei Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Die Aufnahmen wurden anschließend im Internet verbreitet. Das Speichervolumen der sichergestellten Datenträger lag laut Polizei bei mehr als 500 Terabyte. Der Hauptverdächtige habe in seinem Keller einen hochprofessionellen, klimatisierten Serverraum eingerichtet. Die Ermittler zeigten sich schockiert von den gefundenen Aufnahmen. Die Opfer seien in der Obhut des Jugendamts.| 06.06.2020 17:15 Uhr

Zehntausende bei Kundgebungen gegen Rassismus

Berlin: In zahlreichen deutschen Städten haben Zehntausende Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. In der Hauptstadt sprach die Polizei von etwa 10.000 Teilnehmern und rief die Menschen auf, Abstand zu halten. In Frankfurt waren es etwa 8.000, in München 7.000. In Hamburg wurden zwei Kundgebungen in der Innenstadt kurz nach ihrem Beginn von der Polizei für vorzeitig beendet erklärt. Statt der erlaubten etwa 800 Demonstranten hatten sich dort rund 14.000 Menschen versammelt und protestierten gegen Rassismus. Viele Teilnehmer hielten Schilder mit dem Namen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung "Black Lives Matter" in die Höhe. Auch in Niedersachsen gibt es zahlreiche Kundgebungen mit tausenden Teilnehmern, unter anderem in Osnabrück, Oldenburg und Hannover. Anlass ist der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minnesota.| 06.06.2020 17:15 Uhr

Wadephul kritisiert möglichen Teilabzug der USA

Hamburg: Unions-Außenexperte Wadephul hat sich kritisch zu Berichten geäußert, die USA wollten Tausende Soldaten aus Deutschland abziehen. Wadephul sagte auf NDR Info, die USA könnten zwar einseitig entscheiden, wo sie welche Truppen stationieren. Deutschland erwarte aber, nicht einseitig vor Entscheidungen gestellt zu werden. Die gesamte Nato müsse eingebunden werden. Kritisch äußerte sich Wadephul auch zu Berichten, ein Teil der Soldaten könne nach Polen verlegt werden. Er halte nichts davon, in der jetzigen Situation ohne Not Truppen in Richtung Russland in Stellung zu bringen. Nach Medienberichten will die US-Regierung 9.500 ihrer in Deutschland stationierten Sodaten abziehen. Das wäre mehr als ein Viertel des gesamten Kontingents.| 06.06.2020 17:15 Uhr

Seehofer: Koalition einig bei Verfassungsschutzgesetz

Berlin: Union und SPD haben sich nach Angaben von Innenminister Seehofer grundsätzlich auf neue Befugnisse für den Verfassungsschutz geeinigt. Seehofer sagte in einem Zeitungsinterview, die SPD sei bereit, dem Inlandsgeheimdienst mehr Möglichkeiten zu geben, eine laufende verschlüsselte Kommunikation zu überwachen. Hier geht es um die sogenannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung. Eine Online-Durchsuchung von Festplatten und Computern wolle der Koalitionspartner hingegen nicht mittragen. Die Union habe sich deshalb entschieden, einen Kompromiss ins Kabinett einzubringen. Im SPD-geführten Justizministerium hieß es, die regierungsinterne Abstimmung laufe, man sei in guten Gesprächen.| 06.06.2020 17:15 Uhr

Wetter

Das Wetter: Heute Nachmittag hin verbreitet Regen, kurzzeitig auch Gewitter möglich. Höchstwerte 15 bis 20 Grad. An der See vereinzelt Sturmböen.| 06.06.2020 17:15 Uhr