NDR Info Nachrichten vom 06.06.2020:

Rassismus-Debatte: Grüne fordern Reformen

Berlin: Angesichts der Debatte über rassistisch motivierte Polizeigewalt in den USA fordern die Grünen auch hierzulande Reformen. Die Grünen-Innenpolitikerin Mihalic sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", die deutsche Polizei sei im Kern sicherlich gut aufgestellt. Auch sei die Lage hierzulande nicht mit der in den USA vergleichbar. Dennoch sei Raum für Verbesserung. So gebe es auch hier teilweise das sogenannte "Racial Profiling" - das heißt dass bei verdachtsunabhängigen Kontrollen verstärkt Ausländer oder Menschen mit Migrationshintergrund überpüft werden. Zudem verwies Mihalic auf Berichte über Rechtsextremismus in der Polizei. In mehreren deutschen Städten sind heute Demonstrationen gegen Rassismus geplant. Hintergrund ist der gewaltsame Tod eines Schwarzen bei einem Polizeieinsatz in den USA.| 06.06.2020 12:15 Uhr

US-Abzugspläne lösen Irritationen in Berlin aus

Berlin: Die angeblichen Pläne der USA, ihre Truppen in Deutschland zu reduzieren, hat Verwunderung ausgelöst. Der CDU-Verteidigungsexperte Otte sagte, man müsse abwarten, was Washington tatsächlich vorhabe. Der mögliche Abzug hätte vorher bilateral oder in der Nato beraten werden müssen. Nun sei das Auswärtige Amt aufgefordert, die Folgen eines Abzugs zu klären. Der SPD-Politiker Felgentreu erklärte, um Druck auf Deutschland aufzubauen, eigne sich das Thema aber nicht. Nach Medienberichten wollen die USA einen Teil ihrer hier stationierten Truppen abziehen. Die Rede ist von 9.500 Soldaten. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht. Hintergrund ist der Streit über die Höhe des deutschen Verteidigungshaushalts. Zurzeit sind in Deutschland 34.500 amerikanische Soldaten stationiert.| 06.06.2020 12:15 Uhr

Seehofer: Koalition einig bei Verfassungsschutzgesetz

Berlin: Union und SPD haben sich nach Angaben von Innenminister Seehofer grundsätzlich auf neue Befugnisse für den Verfassungsschutz geeinigt. Seehofer sagte in einem Zeitungsinterview, die SPD sei bereit, dem Inlandsgeheimdienst mehr Möglichkeiten zu geben, eine laufende verschlüsselte Kommunikation zu überwachen. Hier geht es um die sogenannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung. Eine Online-Durchsuchung von Festplatten und Computern wolle der Koalitionspartner hingegen nicht mittragen. Die Union habe sich deshalb entschieden, einen Kompromiss ins Kabinett einzubringen. Im SPD-geführten Justizministerium hieß es, die regierungsinterne Abstimmung laufe, man sei in guten Gesprächen.| 06.06.2020 12:15 Uhr

Bericht: EU will Flüchtlingshilfe für Türkei aufstocken

Brüssel: Die Europäische Union will offenbar die Flüchtlingshilfe für die Türkei aufstocken. Die Kommission wolle zusätzlich knapp 500 Millionen Euro bereitstellen, um die wichtigsten Projekte zur Unterstützung von Geflüchteten weiterzufinanzieren, berichtet die "Funke Mediengruppe". Zur Begründung heißt es, die wirtschaftliche Lage in der Türkei habe sich durch die Corona-Pandemie verschlechtert. Die ungeschützten Flüchtlinge gehörten zu den am stärksten von der Krise Betroffenen. Die Türkei fordert seit Monaten mehr Geld von der EU. Ein Abkommen zwischen beiden Seiten sieht vor, dass die Türkei ihre Grenzen schließt und Flüchtinge daran hindert, nach Griechenland auszureisen. Im Gegenzug erhält das Land sechs Milliarden Euro.| 06.06.2020 12:15 Uhr

Ranghoher Al-Kaida-Führer in Mali getötet

Paris: Französische Soldaten haben in Mali den Anführer von Al Kaida im Maghreb, Droukdal, getötet. Wie das französische Innenministerium mitteilte, wurden der Mann und mehrere enge Mitstreiter nahe der algerischen Grenze getötet. Droukdal gehörte demnach dem Führungsgremium von Al Kaida an und befehligte alle Ableger des Netzwerks in Nordafrika und der Sahelzone. Nach Angaben der Vereinten Nationen war er für Bombenanschläge verantwortlich, bei denen Hunderte Zivilisten getötet wurden.| 06.06.2020 12:15 Uhr

Wetter

Heute zum Nachmittag hin verbreitet Regen, kurzzeitig auch Gewitter möglich. Höchstwerte 15 bis 20 Grad. An der See vereinzelt Sturmböen.| 06.06.2020 12:15 Uhr