NDR Info Nachrichten vom 04.06.2020:

NABU enttäuscht über Urteil zur Elbvertiefung

Hamburg: Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF haben das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Elbvertiefung als Meilenstein der Naturzerstörung kritisiert. Es sei die letzte juristische Hürde dafür gefallen, weiter massiv in den Flusslauf einzugreifen - so die klagenden Verbände. Nach Ansicht von Hamburgs Wirtschaftssenator Westhagemann besteht nach jahrelangen Auseinandersetzungen um die Elbvertiefung nun eine gute Balance zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte endgültig den Weg für die Elbvertiefung frei gemacht. Die Richter entschieden, dass die nach ihrem ersten Urteil geänderten Planungen nicht mehr zu beanstanden seien. Das weitere Ausbaggern der Elbe soll es noch größeren Containerschiffen ermöglichen, den Hafen in Hamburg anzulaufen.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Audi und Mercedes warnen vor Jobverlusten

Stuttgart: Die Betriebsratschefs von Daimler und Audi haben die Absage der großen Koalition an Auto-Kaufprämien für Verbrenner kritisiert. Der Vorsitzende des Betriebsrats von Daimler, Brecht, sagte der "Automobilwoche", wie stark der Corona-Schock das Unternehmen treffe, würden die Bilanzen des zweiten Quartals schonungslos offenlegen. Es gehe nur noch darum, die Zahl der Arbeitsplätze gering zu halten, die der Konzern dauerhaft verliere. Daimler hatte bereits im vergangenen Herbst angekündigt, bis 2022 mindestens 10.000 Stellen weltweit zu streichen. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Audi, Mosch, sagte der "Augsburger Allgemeinen", die einseitige Fokussierung auf E-Fahrzeuge gehe an den Möglichkeiten vorbei, die die Kunden zum Kauf eines Autos überhaupt hätten.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Merkel wirbt für Abstandsregeln

Berlin: Kanzlerin Merkel hat sich besorgt darüber gezeigt, dass manche Bürger die Verhaltensregeln in der Corona-Pandemie nicht mehr ernst nähmen. Merkel sagte dem ZDF, sie werde unruhig, wenn zum Beispiel Menschen glaubten, die Abstandsmaßnahmen würden nicht mehr gebraucht. Zudem sei es absolut notwendig, Gesichtsmasken zu tragen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten. Merkel betonte, dies werde so lange so bleiben, so lange es keinen Impfstoff und keine Medikamente gebe. Mit Blick auf eine mögliche zweiten Welle der Pandemie erklärte Merkel, sie glaube nicht, dass es sich genau so wiederhole, wie es war. Es könne jetzt viel eher reagiert werden als beim ersten Auftauchen des neuartigen Coronavirus.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Waffenhersteller Sig Sauer verlässt Deutschland

Eckernförde: Der Waffenhersteller Sig Sauer zieht sich aus Deutschland zurück. Wie NDR Schleswig-Holstein berichtet, wird der Standort Eckernförde geschlossen. Dort wurden seit 1951 Kurz- und Langwaffen produziert, darunter Sport- und Dienstwaffen der Polizei. Knapp 130 Menschen verlieren ihren Job. Das Unternehmen begründete dies unter anderem damit, dass der Waffenmarkt in Deutschland immer stärker reguliert werde, so dass sich das Geschäft nicht mehr lohne.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Fall Lübcke: Bundesweite Durchsuchungen wegen Hasskommentaren

Frankfurt am Main: Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke hat es in zwölf Bundesländern Durchsuchungen gegeben. Die Aktion der Ermittlungsbehörden richtete sich gegen 40 Beschuldigte, die im Verdacht stehen, in sozialen Netzwerken zur Tötung des Kommunalpolitikers aufgerufen oder die Tat im Nachhineien gebilligt zu haben. Hintergrund sind Ermittlungen der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, die seit Mitte September 2019 geführt wurden. Dabei wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Hasskommentare gesichert und deren Verfasser ermittelt.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Tiananmen-Gedenken in Hongkong

Hongkong: Zehntausende Menschen haben in der chinesischen Sonderverwaltungszone mit Kerzen an die blutige Niederschlagung der Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz vor 31 Jahren erinnert. Die Flammen leuchteten auch in einem Park auf, in dem die Behörden diese Gesten untersagt hatten. Dort versammelten sich zudem Aktivisten der aktuellen Demokratiebewegung. Augenzeugenberichten zufolge setzte die Polizei Pfefferspray gegen einige Demonstranten ein. Die chinesische Armee war im Juni 1989 mit Panzern gegen Studenten vorgegangen, die auf dem Tiananmen-Platz in Peking für mehr Freiheit demonstrierten. Die Zahl der Toten ist bis heute unklar.| 04.06.2020 20:30 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht nord-ostwärts abziehende Regen. Tiefstwerte 13 bis 8 Grad. Morgen ab dem Mittag wieder vermehrt Schauer, vereinzelt auch Gewitter, 12 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Sonnabend wechselnd bewölkt und gelegentlich Schauer, 14 bis 18 Grad.| 04.06.2020 20:30 Uhr