NDR Info Nachrichten vom 11.05.2020:

Johnson kündigt vorsichtige Lockerungen an

London: Die Corona-Beschränkungen in England sollen nur teilweise abgeschwächt werden. Großbritanniens Premierminister Johnson kündigte in einer Fernsehansprache an, die seit sieben Wochen geltende Ausgangssperre im Land bis Juni zu verlängern, jedoch leichte Lockerungen vorzunehmen. So sollen ab Montag jene Bürger, die nicht von zu Hause aus arbeiten können, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Ab Mittwoch darf im Freien Sport getrieben werden. Grundschulen sollen ab Juni wieder öffnen dürfen, Restaurants und Bars im Juli. Statt des Appells "Bleibt zu Hause" gilt im Kampf gegen die Corona-Pandemie nun die Maßgabe "Bleibt wachsam". Eine umfangreiche Öffnung werde es für geraume Zeit aber noch nicht geben, betonte Johnson. Die Veränderungen gelten nicht für die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland. Die schottische Regierungschefin Sturgeon rief die Schotten bereits dazu auf, weiterhin zuhause zu bleiben.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Fleischindustrie weist Kritik zurück

Berlin: Die Fleischindustrie hat sich nach zahlreichen Corona-Erkrankungen in einigen Betrieben gegen Kritik verwahrt. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Fleischwirtschaft, Harstick, sagte der "Süddeutschen Zeitung", die Corona-Ausbrüche seien nicht in erster Linie auf schlechte Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Als kritische Infrastruktur habe man die Produktion nicht wie die Autoindustrie einfach stoppen können. Man habe weiter gearbeitet, um die Versorgung sicherzustellen, so Harstick. So habe es zu Ansteckungen kommen können. Der Verband warnte zugleich vor härteren Auflagen. Wenn etwa die Einzelunterbringung von Arbeitern vorgeschrieben und höhere Wohnungsmieten verursacht würden, seien viele Betriebe nicht mehr wettbewerbsfähig, warnte Harstick.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Politiker warnen vor Radikalisierung der Proteste

Berlin: Nach den Demonstrationen gegen die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie warnen Politiker vor einer Radikalisierung der Proteste. Der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, von Notz, sagte der "Welt", es sei in einer Demokratie legitim und selbstverständlich, Maßnahmen zu hinterfragen und Unmut zu äußern. Aber es liefen all jene mit, die das System grundsätzlich infrage stellten und Politiker für Marionetten von reichen Geschäftsleuten wie Bill Gates hielten. Die SPD-Innenpolitikerin Vogt sprach von einem gefundenen Fressen für die Rechten, die nun versuchten, die Unzufriedenheit mit den Corona-Auflagen auszunutzen. In vielen deutschen Städten waren am Wochenende Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Einschränkungen in der Corona-Krise zu protestieren.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Corona: Spahn fordert konsequentes Durchgreifen

Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Behörden in Ländern und Kommunen aufgefordert, im Kampf gegen das Coronavirus konsequent durchzugreifen. Im ZDF sagte der CDU-Politiker, nötig sei das beherzte, umfassende Vorgehen vor Ort. Es sei sehr wichtig, alle Infektionen schnell nachzuvollziehen und Kontaktpersonen zu isolieren. Nur wenn in den Landkreisen sofort gehandelt werde, könne verhindert werden, dass die Zahlen auch bundesweit wieder anstiegen. Bund und Länder hatten vereinbart, dass in Regionen, in denen innerhalb einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert werden, strikte Beschränkungen greifen sollen. Inzwischen sind fünf Orte in Deutschland bekannt, in denen diese Obergrenze überschritten wird: die bayerische Stadt Rosenheim, die Landkreise Greiz und Sonneburg in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und Steinburg in Schleswig-Holstein.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Altmaier: Hilfen für Wirtschaft nur vorübergehend

Berlin: Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat die Milliardenhilfen für die Wirtschaft verteidigt. Der Staat müsse den Verlust von Millionen Arbeitsplätzen verhindern weil die Unternehmen dies allein nicht schafften, sagte Altmaier in der ARD. Mittel- und Langfristig werde sich der Staat aber aus der Wirtschaft heraushalten, so der CDU-Politiker weiter. Es werde auch kein Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen ausgeübt werden.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Dauercamper in MV sind zurück

Schwerin: Nach Schleswig-Holstein hat auch Mecklenburg-Vorpommern Dauercampern an diesem Wochenende die Rückkehr auf die Campingplätze erlaubt. Bisher war dies nur Dauercampern mit einem Erst- oder Zweitwohnsitz in dem Bundesland gestattet. Die Änderung geht aus der neuesten Corona-Verordnung der Landesregierung hervor, die erst am späten Freitagabend veröffentlicht wurde. Mehrere Verbände begrüßten die Regelung, reagierten aber auch überrascht. Der Campingverband Mecklenburg-Vorpommern wies darauf hin, dass die Plätze umfangreiche Vorbereitungen treffen müssen.| 11.05.2020 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Es ist bewölkt mit einzelnen Schauern, im Nordseeumfeld teils trocken bei Tiefstwerten von 8 bis 2 Grad. An der Küste frischer Nordwest- bis Nordwind mit stürmischen Böen. Am Tage Zunächst viele Wolken und gebietsweise Regen. Von den Küsten her sonnig bei 7 bis 12 Grad. Teilweise starke, an der Nordsee stürmische Böen. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag sonnig und einzelne Schauer, 9 bis 12 Grad. Am Mittwoch wechselhaft, an den Küsten vereinzelt Schauer bei gleichbleibenden Temperaturen.| 11.05.2020 00:00 Uhr